Nico Rosberg: Der Polesetter ließ in Abu Dhabi nichts anbrennen und fuhr einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Hamiltons Versuch, ihn mit einem längeren zweiten Stint unter Druck zu setzen, misslang. Trotz älterer Reifen fuhr Rosberg mit acht Sekunden Vorsprung auf Hamilton ins Ziel. Mit drei Start-Ziel-Siegen in Folge ist dem Vizeweltmeister ein perfekter Saisonabschluss gelungen. Ob er ein Fingerzeig auf die nächste Saison ist, wird sich im März zeigen.
Note: 1

Lewis Hamilton: Beim Saisonfinale durfte es der Weltmeister einmal mit einer anderen Strategie als Teamkollege Rosberg versuchen. Doch es gelang ihm nicht, diese erfolgreich umzusetzen und die Spitze zu übernehmen. Auch beim Start wirkte Hamilton nicht gerade souverän, denn er geriet unter Druck von Sergio Perez. Ein glanzloses Saisonabschluss für den Weltmeister.
Note: 3

Räikkönen verabschiedete sich mit einem Podestplatz von einer schwierigen Saison, Foto: Sutton
Räikkönen verabschiedete sich mit einem Podestplatz von einer schwierigen Saison, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen: Auch der Drittplatzierte hatte keinen guten Start, konnte seine Position jedoch halten. Es war ein recht einsames Rennen für den Iceman, allerdings nicht ohne Zwischenfälle. Beim zweiten Boxenstopp klemmte es vorne rechts, was ihn hinter Teamkollege Vettel zurückwarf. Nicht gerade ideal, denn bis dieser ihn vorbeiließ, hatte er bereits Zeit verloren. Räikkönen hat unter den gegebenen Umständen sein Bestes gegeben, die Silberpfeile waren nicht zu schlagen. Nach einer Saison der gemischten Gefühle der ideale Abschluss.
Note: 2

Sebastian Vettel: Der vierfache Weltmeister hat einmal mehr bewiesen, dass er in Abu Dhabi der Meister der Aufholjagden ist. Von Startplatz 15 kämpfte er sich bis auf Position vier nach vorne. Bereits in der ersten Runde machte er Boden gut, danach hing er jedoch ein wenig hinter Verstappen fest. Der Schlüssel zu seiner erfolgreichen Fahrt durchs Feld war der lange erste Stint, bei dem er auch am Ende noch konkurrenzfähige Rundenzeiten fahren konnte.
Note: 1

Sergio Perez: Der Mexikaner kämpfte mit stumpfen Waffen. So stark Force India in den Trainings und im Qualifying auch aussah, im Rennen holte sie ein wenig die Realität ein. Perez musste den Kontakt zum Spitzentrio abreißen lassen und konnte auch Vettel nicht hinter sich halten. Immerhin verteidigte er seine Position jedoch gegen Ricciardo und konnte beim Start Hamilton unter Druck setzen.
Note: 2

Daniel Ricciardo: Auch wenn Platz sechs nicht gerade nach einem Top-Ergebnis klingt, war der Australier zufrieden. Er hatte zwar auf die Top-5 geschielt, aber Perez war für ihn nicht zu schlagen. Insgesamt war es ein recht einsames Rennen für Ricciardo, der sich mehr Zweikämpfe gewünscht hätte.
Note: 2

Nico Hülkenberg: Trotz eines guten Starts, der ihn bis auf Rang fünf nach vorne brachte, kam Hülkenberg letztlich auf der Position ins Ziel, auf der er gestartet war. Wie bereits bei Perez erwähnt, hinkte die Rennpace der Force Indias hinterher. Zufrieden war Hülkenberg daher nicht, zumal er in der WM mit 20 Punkten Rückstand deutlich gegen seinen Teamkollegen verlor.
Note: 3

Felipe Massa: Bei Williams ging in Abu Dhabi gar nichts. Das Wochenende kann man getrost als Debakel bezeichnen. Nicht nur Ferrari, sondern auch Force India und Red Bull waren schneller. Massa betrieb mit Platz acht immerhin Schadensbegrenzung. Mangelnden Kampfgeist kann man dem Brasilianer sicherlich nicht vorwerfen, da er sich immer wieder in Zweikämpfe stürzte.
Note: 2

Grosjean fuhr zum Abschied in die Punkte, Foto: Sutton
Grosjean fuhr zum Abschied in die Punkte, Foto: Sutton

Romain Grosjean: Ein besseres Abschiedsrennen hätte Grosjean für Lotus angesichts der Vorzeichen nicht abliefern können. Nach Getriebeproblemen im Qualifying, die einen Austausch erforderlich machten, startete er nur von Position 18 ins Rennen. Mit einem langen ersten Stint kämpfte er sich durchs Feld und schaffte es letztlich mit Platz neun in die Punkte. Chapeau!
Note: 1

Daniil Kvyat: Der Russe hatte ab Rennmitte mit Problemen an der Elektronik zu kämpfen und konnte sich aufgrund der permanenten Ansagen von der Box nicht mehr auf seine Zweikämpfe konzentrieren. Zudem war er auf den Geraden noch leichtere Beute als sonst und damit auf verlorenem Posten.
Note: 2

Carlos Sainz: Zwar verpasste der Spanier in seinem letzten Rennen der Rookiesaison die Punkte, allzu enttäuscht war er deswegen jedoch nicht. Nach einem von technischen Defekten geprägten Freitag hatte er sich zurückgekämpft und vor seinem Teamkollegen qualifiziert. Zudem hielt er sich im Rennen schadlos und hat damit rechtzeitig zur Winterpause einen positiven Eindruck hinterlassen.
Note: 2

Jenson Button: Die prägnanteste Szene im Rennen von Button war der Zweikampf mit Verstappen. Obwohl der Niederländer derjenige war, der eine Strafe kassierte, war Button nicht ganz schuldlos. Er kämpfte mit harten Bandagen und ließ Verstappen kaum Platz. Wobei man Button zugutehalten muss, dass Zweikämpfe für ihn in dieser Saison Seltenheitswert hatten und er daher wohl schlicht etwas aus der Übung gekommen ist.
Note: 3

Ein Patzer beim Boxenstopp ruinierte Bottas' Rennen, Foto: Sutton
Ein Patzer beim Boxenstopp ruinierte Bottas' Rennen, Foto: Sutton

Valtteri Bottas: Wenn's nicht läuft, dann läuft's nicht. Bottas fiel bereits am Start von Position sechs zurück und kam letztlich nur als 13. ins Ziel. Das lag nicht nur daran, dass Williams in Abu Dhabi nicht zurechtkam, sondern vor allem an einem Fehler beim Boxenstopp. Bottas wurde zu früh losgelassen und kollidierte mit Button, der gerade seine Crew ansteuerte. Zum Glück wurde niemand verletzt. Für Bottas war das Rennen gelaufen, da er noch einmal zum Tausch des lädierten Frontflügels an die Box kommen musste. Hinzukam eine 5-Sekunden-Strafe.
Note: 3

Marcus Ericsson: Zwar kam der Schwede von Startplatz 17 auf Position 14 nach vorne, zufrieden war er jedoch nicht. Die Strategieversuche gingen nicht auf und er versuchte vergeblich, um Punkte mitzukämpfen. Das Duell mit seinem Teamkollegen hat Ericsson klar verloren. Nur Platz 18 und neun Punkte stehen auf seinem Konto, und das trotz mehr Erfahrung.
Note: 3

Nasr könnte der Auslöser der Kettenreaktion am Start gewesen sein, Foto: Sutton
Nasr könnte der Auslöser der Kettenreaktion am Start gewesen sein, Foto: Sutton

Felipe Nasr: Das Rennen begann für den Brasilianer unglücklich. Ob er sich verschätzte oder zur falschen Zeit am falschen Ort war, ist schwer zu sagen. Jedenfalls touchierte er Alonso, der wiederum Maldonado abräumte. Nasr musste wegen eines Defekts am Frontflügel frühzeitig an die Box und sein Rennen war gelaufen.
Note: 4

Max Verstappen: Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich nah beisammen. Das gilt auch für Verstappen, der ohne Frage ein begnadeter Überholkünstler ist, aber manchmal auch ein wenig übers Ziel hinausschießt. Das Manöver von Button war hart, er drückte ihn neben die Strecke. Das allerdings zu nutzen, um neben der Strecke Schwung zu holen, war nicht geschickt. Eine 5-Sekunden-Strafe war die Konsequenz. Nach Rennende erhielt er außerdem wegen Missachtens blauer Flaggen eine nachträgliche Durchfahrtsstrafe. Mit insgesamt acht Strafpunkten ist Verstappen der Bad Boy der Saison.
Note: 4

Fernando Alonso: Die Stewards machten den Spanier für den Startunfall mit Maldonado verantwortlich. Er habe die Kollision dadurch verursacht, dass er Nasr vor den Frontflügel gezogen sei. Eine Durchfahrtsstrafe war die Folge. Alonso tobte nach dem Rennen - verständlich, denn auf den Fernsehbildern sah es tatsächlich mehr danach aus, als sei er Passagier gewesen, nachdem ihn Nasr touchiert hatte.
Note: 3

Will Stevens: Das Duell gegen den Teamkollegen hat Stevens gewonnen - alles andere wäre allerdings auch eine Enttäuschung gewesen. Schließlich startete Merhi aus der Boxengasse und fuhr zuletzt in Russland ein Formel-1-Rennen.
Note: 3

Maldonado war das Opfer einer Startkollision, Foto: Sutton
Maldonado war das Opfer einer Startkollision, Foto: Sutton

Roberto Merhi: Nach dem Start aus der Boxengasse wurde es für den Rückkehrer nicht besser. Er hatte mit den Bremsen zu kämpfen und fuhr sich dadurch Bremsplatten ein. Zugutehalten muss man Merhi allerdings, dass er trotzdem als einziger Pilot mit nur einem Boxenstopp durchkam.
Note: 3

Pastor Maldonado: Das Rennen des Venezolaners war bereits in der ersten Kurve beendet. Und nein, es war nicht seine Schuld. Auch wenn es zur Entstehung des Unfalls unterschiedliche Sichtweisen gibt, ist klar, dass Maldonado das Opfer war.
Note: -