Auf den Positionen sechs und zehn kamen die beiden Red-Bull-Piloten beim Saisonfinale in Abu Dhabi ins Ziel. Nicht das schlechteste Ergebnis in einer Saison, in der Red Bull oftmals nur mit einstelligen Punkten oder gar punktelos von einem Grand Prix abreiste. "Gut, dass es vorbei ist", meinte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko nach dem Rennen. "Wie wir auf der Geraden überholt wurden, das war schon sehr ernüchternd."

Von einer Horror-Saison wollte der ehemalige Rennfahrer dann aber doch nicht sprechen. "Aber es war schon eine ganz harte Saison, weil keinerlei Fortschritte erzielt wurden und wir bei jeder Gerade zittern mussten, dass Mittelklasseteams an uns vorbeiziehen", klagte er. Von der einstigen Dominanz ist nichts geblieben, vielmehr hat Mercedes die Rolle von Red Bull übernommen.

Es falle ihm nicht schwer, seinem Kontrahenten Niki Lauda zu gratulieren, meinte Marko. Schließlich habe er darin notgedrungen Übung. Neidlos erkannte er an, dass Mercedes eine unglaubliche Saison hatte. "Und das geht so weiter", war sich der Österreicher sicher. "Die Dominanz von Mercedes wird bleiben. Wie weit Ferrari aufholt und wie weit wir aufholen, kann man derzeit nicht sagen. Aber wir hoffen, dass wir zumindest um Platz drei kämpfen und an Ferrari näher dran sein können. Aber dazu fehlen gute 50 bis 70 PS", erklärte Marko und sprach damit das Hauptthema von Red Bull in dieser Saison an.

Das Tischtuch mit Renault ist zerschnitten, dennoch wird nach wie vor über eine Versöhnung gemunkelt. Laut Christian Horner wurde eine Motorlösung gefunden, die nach Markos Sicht ein Kompromiss ist. "Wir müssen abwarten, welche Entscheidungen der World Motor Sport Council trifft und was da am 15.1. passiert", spielte er auf den von der FIA ausgeschriebenen unabhängigen Motor an. "Da ist viel im Gange und ich glaube, das entscheidende Jahr wird 2017 sein", meinte Marko. Daher bleibt Red Bull nur ein weiteres Jahr der Schadensbegrenzung. "Aber ich hoffe nicht in diesem Ausmaß wie es heuer der Fall war..."