Nico Rosberg sitzt derzeit im fraglos besten Auto der Formel 1. Doch der Deutsche hat ein handfestes Problem. Dieses trägt den Namen Lewis Hamilton, ist sein Teamkollege und ihm stets einen Schritt voraus. Zum zweiten Mal in Folge schließt Rosberg die Saison hinter dem Briten als Vize-Weltmeister ab, und im nächsten Jahr könnte ihm der unrühmliche Hattrick drohen, da nicht davon auszugehen ist, dass Hamilton locker lassen wird, sondern seinen vierten Titel im Blick hat.

Eine knifflige Situation für Rosberg, wie auch Mika Salo meint. Der ehemalige Formel-1-Pilot und mittlerweile oftmalige FIA-Steward rät dem Deutschen sogar zu einem drastischen Schritt. "Nico ist schnell, manchmal sogar schneller, hat aber noch keine Weltmeisterschaft gewonnen", betonte der Finne, für den feststeht: "Wenn er sie nächstes Jahr nicht gewinnt, sollte er vielleicht gehen."

Rosberg vor dem Abschied von Mercedes? Schwer vorstellbar, nicht nur, weil er wie Hamilton über einen langfristigen Vertrag bei den Silberpfeilen verfügt. 2017 dürften zwar neue Regeln eingeführt werden, dass dies zu einem Ende der Vormachtstellung von Mercedes führen wird, ist jedoch reine Spekulation. Rosberg hätte aus heutiger Sicht bei keinem anderen Team bessere Chancen, Erfolge zu feiern.

Zuletzt konnte Rosberg Hamilton in Schach halten, Foto: Mercedes-Benz
Zuletzt konnte Rosberg Hamilton in Schach halten, Foto: Mercedes-Benz

Lauda lobt Rosberg

Vielleicht schlägt 2016 aber doch Rosbergs große Stunde. Der Wahl-Monegasse konnte die letzten beiden Rennen in Mexiko und Brasilien gewinnen. Ein weiterer Erfolg beim Finale in Abu Dhabi würde ihn mit viel Rückenwind in die Winterpause gehen lassen. "Nico hat einfach einen atemberaubenden Speed, ist die letzten fünf Rennen von der Pole gestartet und hat die letzten beiden gewonnen", ist Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda von seinem Schützling überzeugt.

Dass Hamilton zuletzt nicht mehr gewinnen konnte, hatte laut dem Österreicher keine technischen Gründe. "An den Autos wurde nichts hinsichtlich des nächsten Jahres verändert. Wenn wir etwas geändert haben, um beide Autos schneller zu machen, und beide Fahrer müssen damit zurechtkommen", so Lauda. Vielmehr habe Rosberg als Führendem die Aerodynamik in die Karten gespielt, die das Hinterherfahren und Überholen erschwert.