Party Mit Rihanna, Zu viele Feierei, Klamotten-Ärger in Wimbledon und obendrein ein Auto-Crash in Monaco: Lewis Hamilton lässt es dieses Jahr auch abseits der Rennstrecke alles andere als langsam angehen. Mercedes lässt seinen Superstar an der langen Leine - der Brite zahlt es mit Erfolgen zurück. Schon längst gilt Hamilton wegen seiner Attitüde als der neue James Hunt der Formel 1. Ein Draufgänger mit eigenem Kopf und stets schönen Frauen an der Seite.

Hamilton polarisiert wie nie zuvor. Ein Grund dafür: Ron Dennis. Der mächtige Mann von McLaren ließ Hamilton während dessen Zeit in Woking lange nicht so viel durchgehen wie es Mercedes jetzt hält. Klare Sache, sowas hätte es bei Big Ron nicht gegeben! Das bekräftigte der Ire auch am Rande des letzten Saisonrennens in Abu Dhabi.

Lewis Hamilton und Ron Dennis anno 1997, Foto: Sutton
Lewis Hamilton und Ron Dennis anno 1997, Foto: Sutton

In Ketten gelegt

"Wenn er noch bei McLaren wäre, würde er sich nicht so benehmen. Das hätten wir ihm nicht erlaubt", sagte Dennis gegenüber dem Guardian. Hamilton macht inzwischen kein Geheimnis mehr aus seinem ausschweifenden Leben. Von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wurde er gar als Rockstar bezeichnet. "Er schüttelt ein paar Ketten ab, die er nicht haben wollte", sagte Dennis jetzt über seinen früheren Schützling.

Zwar schwingt Dennis bei McLaren das Zepter mit harter Hand, doch auch während der gemeinsamen Zeiten mit Hamilton lief nicht immer alles glatt. Einen Lebensstil wie ihn der dreifache Weltmeister jetzt bei den Silberpfeilen führt, wäre damals allerdings ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. "Ich betrachte ihn mit gemischten Gefühlen", so Dennis. "Es war eine interessante Erfahrung für alle. Es war nicht immer alles glatt und harmonisch. Ich unterstütze auch nicht alles, was er sagt oder tut."

Wurden gemeinsam Weltmeister: Hamilton und Big Ron, Foto: Sutton
Wurden gemeinsam Weltmeister: Hamilton und Big Ron, Foto: Sutton

Kart statt Kindheit

Dennis hatte eine Vermutung, warum Hamilton heute gern mal das Feierbiest gibt: um Versäumtes aus der Jugend nachzuholen. Seit ihn Dennis in jungen Jahren bei McLaren aufgenommen hatte, gab es für Hamilton nichts anderes mehr als Motorsport, Arbeit für den ultimativen Erfolg und Perfektion. An eine gewöhnliche Kindheit war - wie bei so ziemlich allen angehenden Profisportlern - nicht zu denken.

Dennis: "Großartige Athleten sind großartig wegen der Opfer, die sie bringen müssen. Und manchmal geschehen diese Opfer in einer sehr prägenden Phase der Kindheit. Deshalb wachsen sie nicht immer mit dem richtigen sozialen Fortschritt oder Verhalten auf, die man sich wünscht." Wenn es Dennis beruhigt: Für den anstehenden Winter hat Hamilton noch keine ausschweifenden Pläne. "Ich habe noch nichts gebucht. Normalerweise weiß ich zu dieser Zeit immer, was ich mache", sagte er in Abu Dhabi.

Hamiltons 10 Eskapaden 2015

Hamilton ist sicherlich nie ein Kind von Traurigkeit gewesen. Doch gerade in diesem Jahr ließ er es häufiger krachen und eckte nicht selten an. Am Ende gibt ihm der sportliche Erfolg recht - ob man seine Aktionen abseits des Rennautos gut heißt, muss jeder für sich entscheiden. Motorsport-Magazin.com zeigt, was Hamilton dieses Jahr so alles getrieben hat.

1. - 2-Millionen-Renner geschrottet

Es war der bislang letzte Eklat rund um Lewis Hamilton. Er reiste verspätet zum Brasilien-Wochenende, sagte einen Sponsoren-Event ab. Erkältung als erster Grund. Später gab Hamilton selbst zu, dass er einen Verkehrsunfall in Monaco hatte. Und das auch noch in seinem 2 Millionen Euro teuren Pagani Zonda. Er war in ein parkendes Auto gefahren. Die genauen Hintergründe bleiben ungeklärt. Hamilton räumte später ein, dass er wegen alle seiner Termine kaum noch Zeit zum Ausruhen fand.

2. - Champagne-Shower in China

Eklat auf dem China-Podest! Hamilton feierte ausgelassen und spritzte - wie es sich für Rennfahrer gehört - mit Champagner herum. Dabei hatte er es auf eine hübsche Hostess abgesehen, die den Champagner-Schauer furchtlos über sich ergehen ließ. Anschließend großer Wirbel in den sozialen Netzwerken und sogar bei der Vorsitzenden einer Anti-Sexismus-Organisation - darf der das? Hatte er etwa die Hostess erniedrigt? Am Ende alles halb so wild, aber der Shitstorm hatte sich gewaschen.

Hamilton in China: Erst Champagner, dann Shitstorm, Foto: Sutton
Hamilton in China: Erst Champagner, dann Shitstorm, Foto: Sutton

3. - Hamilton out! Wimbledon bleibt dicht

Beim Finale des weltberühmten Grand-Slam Turniers in Wimbledon stand Hamilton auf der Gäste-Liste des Veranstalters. Doch die für den Briten reservierten Plätze blieben leer. Der Grund: Hamilton hielt sich nicht an den vom "All England Club" geforderten Dress-Code, sodass ihm der Zutritt verwehrt wurde. Angeblich lehnte Hamilton das bereitgestellte Jacket und die obligatorische Krawatte ab.

4. - Penthouse-Party mit Rihanna

Rockstar Hamilton trifft Popstar Rihanna! Die beiden Promis sollen sich dieses Jahr mehrere Male getroffen und gemeinsam gefeiert haben. Ob auf Barbados oder in New York – die beiden scheinen eine gute Zeit miteinander verbracht zu haben. Da passt es ins Bild, dass Rihanna selbst als Enfant terrible der Musikszene gilt und nicht selten aneckt. "Ich war viel zu beschäftigt mit Tanzen und von der Energie und Atmosphäre eingenommen, um die Kameras überhaupt zu bemerken", sagte Hamilton nach der Karnevals-Sause auf Barbados.

5. - Lewis ballert los

Wenn ein Instagram-Foto für Ärger sorgt… stammt es vermutlich von Hamiltons Seite. Wie am Rande des Belgien-Rennens, als er den Zorn einiger Fans auf sich zog. Was war passiert? Am Freitagabend erschien auf Hamiltons Seite ein Video, auf dem er auf einem Schießstand zu sehen war. 'Zielübungen' stand unter der Aufnahme, in der der Brite mit einem Maschinengewehr um sich schoss. Zwar nicht verboten, aber zumindest diskutabel in der heutigen Zeit, in der Gewehre nur selten förderlich für ein positives Image sind. Hamilton zum Shitstorm: "Es gibt keine wirklich guten Kommentare im Internet. Das spielt also keine Rolle."

6. - Nimm die Kappe runter!

Auch nicht die glücklichste Aktion des zweifachen Weltmeisters. Beim Italien Grand Prix wunderten sich nicht wenige, warum Hamilton bei einer Schweigeminute für den verstobenen Rennfahrer Justin Wilson nicht den Anstand besaß, seine Kappe und Kopfhörer abzunehmen. Dumm gelaufen, entschuldigte sich Lewis später bei Twitter: "Mir war wirklich nicht klar, dass das eine Schweigeminute war. Ich war so fokussiert und hörte Musik, ich dachte, wir machen ein Foto."

7. - Hollywood Hamilton

Lewis Hamilton ist nicht nur einer der größten Stars der Formel 1, sondern möglicherweise auch bald auf der Kinoleinwand. Lewis goes Hollywood! Der Weltmeister spielt im zweiten Teil der Kino-Komödie 'Zoolander' mit. Angst haben muss Hamilton nicht, schauspielerisch unterzugehen. Zu den weiteren mehr oder weniger talentierten Akteuren des Films gehören unter anderem Justin Bieber, Kanye West samt Ehefrau Kim sowie die Topmodels Cara Delvingne und Naomi Campbell.

8. - Lewis-H Nachbar von Jay-Z?

Einen Privatjet und einen (etwas zerdellten) 2-Millionen-Supersportwagen hat er schon - fehlt eigentlich nur noch eine der teuersten Wohnungen auf der Welt. Im Mai dieses Jahres soll Hamilton in New York ein Penthouse im angesagten Stadtviertel Tribeca besichtigt haben. Kosten: rund 30 Millionen Dollar. Sollte sich Hamilton tatsächlich in Tribeca einnisten, befände er sich in bester Gesellschaft. Unter anderem Jay-Z samt Lebensgefährtin Beyonce Knowles, Gwyneth Paltrow, Meryl Streep oder Billy Crystal haben sich im Promi-Viertel niedergelassen.

9. - Wirklich ein Rockstar

Na gut, vielleicht nicht gerade Rock. Aber Rap! Mitte September wurde MC Hammer.time in einem New Yorker Nachtklub gesichtet. Hamilton rappte spontan für die Gäste und machte sich einen Spaß. Mit der Musik nicht genug: Wenig später nahm er auch noch einen eigenen Formel-1-Soundtrack auf. Ob das Ron Dennis gefallen hätte?

10. - Blond. Lewis Blond.

Wenn einem gar nichts mehr einfällt, müssen eben die Haare als kleine Geschichte dienen. Während seines wilden Septembers tauchte Hamilton plötzlich mit neuer Frisur in Monza auf. An sich keine große Story, aber natürlich berichtete die ganze Welt darüber. Stil-Checks in Männermagazinen, Haar-Analyse im restlichen Boulevard – selbst mit etwas Färbemittel bestimmte Hamilton dieses Jahr die Schlagzeilen wie kein anderer.

Nur Zufall? Hamilton war in Monza nie ohne Kappe zu sehen, Foto: Sutton
Nur Zufall? Hamilton war in Monza nie ohne Kappe zu sehen, Foto: Sutton