Die altehrwürdige BBC muss rigoros sparen. Da in Großbritannien immer mehr Menschen online und über mobile Geräte fernsehen, was bisher nicht gebührenpflichtig war, hat die britische öffentlich-rechtliche Sendeanstalt am Mittwoch jährliche Sparpläne in Höhe von insgesamt 150 Millionen Pfund (214 Millionen Euro) veröffentlicht.

Betroffen von den Maßnahmen ist auch der Sportsektor. 35 Millionen Pfund (50 Millionen Euro) sollen hier eingespart werden. Wie die BBC in einer Presseaussendung mitteilte, soll diese Summe nicht zuletzt durch das Auslaufen lassen teurer Sportrechte aufgebracht werden. Zwar wurde die Formel 1 nicht namentlich genannt, in britischen Medien wird jedoch heftig spekuliert, dass die Königsklasse zumindest auf der Kippe steht.

Dabei besitzt die BBC seit 2011 gar nicht mehr die Rechte an allen Rennen, sondern teilt sich die Übertragungen mit dem Pay-TV-Sender Sky. Dieser Vertrag endet 2018 und soll die BBC jährlich 12 Millionen Pfund (17 Millionen Euro) kosten. Angesichts der wirtschaftlichen Engpässe bleibt abzuwarten, ob die BBC erneut am Bieterverfahren teilnehmen wird, zumal es neben Sky mit ITV und BT Sports weitere potenzielle Konkurrenten gibt und die Rechtekosten eher steigen denn sinken werden.

Eddie Jordan analysiert die Formel 1 bei der BBC, Foto: Sutton
Eddie Jordan analysiert die Formel 1 bei der BBC, Foto: Sutton

Dart und Snooker als Konkurrenz für die Formel 1

Doch nicht nur die Formel-1-Rechte laufen aus, auch der Vertrag der BBC über die drei wichtigsten Snooker-Turniere endet 2017, jener über die BDO World Dart Championships sogar bereits 2016. Beide Sportarten sind auf der Insel ausgesprochen populär und könnten im Zweifelsfall den Vorzug gegenüber Motorsport erhalten.

Verloren hat die BBC bereits die Rechte an den Olympischen Spielen ab 2022, weil sich diese Eurosport-Besitzer Discovery gesichert hat. Im Gegenzug gelang es jedoch, wichtige Rechte wie Wimbledon, die Premier-League-Highlights und Live-Übertragungen von den Fußballeuropameisterschaften 2016 und 2020 zu erwerben.

In Deutschland haben RTL und Sky die Formel-1-Rechte erst im Sommer vorzeitig bis 2017 verlängert. In Österreich ist die Situation hingegen nach wie vor unklar, der ORF überträgt die Königsklasse noch bis Ende 2016. Wie es danach weitergeht, ist offen.