Kimi Räikkönen ist zurück in den Punkten. Nach zuletzt zwei Nullnummern hintereinander fährt der Finne beim Brasilien GP von Startplatz vier auch auf Rang vier. Damit landet Räikkönen unmittelbar hinter Teamkollege Sebastian Vettel und direkt vor Valtteri Bottas. Somit rückt der Iceman im WM-Klassement ein Rennen vor Saisonende wieder bis auf einen Punkt an den Williams-Piloten heran.

Weniger eng geht es zwischen den Landsleuten im Rennen zu. Einzig am Start kommen sich die doppelten Unfallgegner der vergangenen Wochen nahe. Ansonsten zieht Räikkönen seinem Widersacher in Interlagos mühelos davon. Am Ende bleiben er und Ferrari-Kollege Vettel als einzige in einer Runde mit den dominanten Mercedes, Bottas wird schon überrundet.

"Wir sind als Vierter gestartet und als Vierter angekommen. Ich hatte kein Problem, die Position zu halten", sagt Räikkönen. "Unter dem Strich war es für mich ein ziemlich langweiliges Rennen. Mit den neuen Reifen war es okay. Aber auf den Gebrauchten habe ich dann vor allem vorne zu kämpfen gehabt. Das war etwas tricky. Wir hatten das ganze Rennen über nicht das angenehmste Handing. Aber das Ergebnis ist natürlich besser als die letzten Rennen", resümiert Räikkönen auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Nur zwei Stopps für Räikkönen - entsprechend kämpft der Finne mit den Reifen, Foto: Ferrari
Nur zwei Stopps für Räikkönen - entsprechend kämpft der Finne mit den Reifen, Foto: Ferrari

Räikkönen: WM-Ergebnis wird Leben nicht verändern

Auf den Softs in seinem ersten Stint habe er sich noch am wohlsten gefühlt. "Danach war es eine Herausforderung. Ich hatte auf ein besseres Gefühl im Auto gehofft, aber Platz vier ist gut", sagt der Finne. Einen Blick auf das WM-Klassement und Bottas vierten Platz wirft er allerdings nicht. "Ob du Vierter oder Fünfter wirst, daran wird sich am Ende niemand erinnern. Wir versuchen aber in Abu Dhabi das beste Ergebnis herauszuholen und dann schauen wir, wo wir stehen. Aber es wird unser Leben nicht verändern - egal wo wir die Saison jetzt beenden", sagt Räikkönen.

In puncto Veränderungen gilt Räikkönen zufolge übrigens exakt dasselbe für seine Strategie in Sao Paulo. Als einziger Top-Pilot wagte Räikkönen nur zwei Reifenwechsel. Ob deren drei einen Unterschied im Ergebnis für ihn gemacht hätten? "Nein", sagt Räikkönen. "Wir haben gemacht, was wir geplant hatten und ich glaube nicht, dass das Ergebnis anders ausgesehen hätte, wenn wir auf drei Stopps gewechselt wären."

Kimi Räikkönen hofft, 2016 in dem Auto zu sitzen, das es zu schlagen gilt, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen hofft, 2016 in dem Auto zu sitzen, das es zu schlagen gilt, Foto: Sutton

Arrivabene: Ferrari kommt Mercedes näher

Insgesamt reist Räikkönen mit gemischten Gefühlen aus Brasilien ab. "Es war nicht das leichteste Wochenende. Ich war nicht so zufrieden, wie die Dinge am Freitag mit dem Setup gelaufen sind. Gestern war es dann gar nicht mal so schlecht, aber ich habe in der letzten Runde des Qualifyings einen kleinen Fehler gemacht, im Rennen dann mit den Reifen gekämpft. In vielerlei Hinsicht hätte es also besser laufen können, aber immerhin haben wir das Rennen dieses Mal beendet. Jetzt müssen wir einfach weiterarbeiten und die Dinge verbessern", sagt Räikkönen.

Maurizio Arrivabene ist mit dem Rennen des Finnen jedenfalls zufrieden, richtet den Fokus inzwischen allerdings schon auf 2016. "Ich bin happy, man kann nicht immer gewinnen. Kimi kann sich nichts vorwerfen. Die Stopps waren gut und das Auto hat gezeigt, dass wir in Nähe von Mercedes kommen. Aber wir müssen nächstes Jahr stärker werden", lobt und fordert der Teamchef im selben Atemzug.

"Das ist immer das Ziel", bestätigt Räikkönen. "Ich bin sicher, dass das Team seine Hausaufgaben macht. Ich bin sicher, dass wir ein gutes Auto haben werden. Gut genug? Das wird die Zeit zeigen. Hoffentlich sind wir nächstes Jahr da, wo wir sein wollen und kämpfen an allen Wochenenden um den Sieg, sodass wir diejenigen sind, die alle versuchen zu schlagen."