Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat haben bereits die Zusage für ein Cockpit im RBR-Boliden für die kommende Saison. Natürlich nur, sofern der österreichische Rennstall bis dahin einen Motorenpartner gefunden hat. Damit wäre die Fahrerpaarung für das kommende Jahr auch abgeschlossen. Wäre da nicht Max Verstappen. Der Torro-Rosso-Pilot empfiehlt sich von Rennen zu Rennen mehr mit Überholmanöver, Kampfgeist und Talent. Müssen Ricciardo und Kvyat vielleicht doch noch zittern?

Bullen ohne Sieg

In Ungarn holten Ricciardo und Kvyat P2 und P3, Foto: Sutton
In Ungarn holten Ricciardo und Kvyat P2 und P3, Foto: Sutton

Die Saison der Bullen war bisher mehr durchwachsen als erfolgreich. Mit Kvyat auf Rang sieben, und Ricciardo auf Position acht in der WM-Tabelle, hat sich RBR weit hinter den Erwartungen eingeordnet. Vorbei sind die Zeiten, wo der Rennstall einen Sieg nach dem nächsten holte.

2015 standen bisher weder Ricciardo noch Kvyat auf dem Siegerpodest. "Es war eine Saison mit Ups und Downs bisher", zieht der Russe ein erstes Resümee. "Die ersten fünf Rennen waren recht tricky. Danach konnten wir bei einigen Rennen aber ganz gut punkten", fasst er die bisher 17 Rennen zusammen.

Verstappen empfiehlt sich

Erfolgreicher verlief die Saison bisher für Toro Rosso. Mit der Verpflichtung von Mega-Talent Verstappen landete der Rennstall einen Volltreffer. Der Niederländer empfiehlt sich regelmäßig mit Leistung, Ehrgeiz und beeindruckenden Aufholjagden. "Nach nur einem Jahr Erfahrung vor meinem Einstieg in die Formel 1, musste ich mich auch schnell entwickeln und anpassen - ich denke, das ist mir gelungen", gibt sich der 18-Jährige deshalb auch selbstbewusst im Vorfeld des Brasilien GP.

Die Ausbeute nach 17 Rennen: Neun Finish in den Top-10 - in Ungarn und Amerika schrammte der Niederländer mit Platz vier sogar zwei Mal knapp am Podium vorbei. "Ich denke, ich habe mich in jeder Hinsicht verbessert", merkt auch Verstappen selbst seine Entwicklung seit Saisonbeginn.

So verwundert es auch nicht, dass der Niederländer auch schnell das Interesse von anderen Rennställen wecken konnte. Im Juli wurden erstmals Gerüchte laut, dass Verstappen als Nachfolger auf Kimi Räikkönens Ferrari-Cockpit im Gespräch wäre. Ein unwahrscheinlicher Wechsel, der aber Verstappen schmeichelte, wie er im Sommer erklärte. "Ich muss noch viel lernen und ich bin sehr glücklich da, wo ich jetzt bin", weiß der Teenager solche Meldungen richtig einzuordnen. "Ich habe keine Eile, aber nachdem ich zwei Mal auf Platz vier gefahren bin, will ich auch am Podium oben stehen", erklärt er in Brasilien.

Verstappen beeindruckt mit Leistung in seiner Debütsaison, Foto: Sutton
Verstappen beeindruckt mit Leistung in seiner Debütsaison, Foto: Sutton

Wohin mit dem Talent?

Ein Wunsch, der bei Red Bull wohl weitaus schneller in Erfüllung gehen könnte. Die Empfehlung ist ihm gelungen - doch was aktuell fehlt ist ein freier Platz. Mit Ricciardo und Kvyat haben die Bullen bereits zwei Top-Fahrer engagiert. Und diese denken nicht daran, für Verstappen Platz zu machen. "Solange ich eine gute Performance abliefere, habe ich keine Angst - nicht im Geringsten", pocht Kvyat auf sein Stammcockpit.

Und dieses Selbstbewusstsein wird auch von der Chefetage unterstützt: Erst in Mexiko hatte RBR-Teamchef Christian Horner bestätigt, dass man 2016 mit derselben Fahrerpaarung weitermachen würde, sollte Red Bull einen Motorenpartner für das kommende Jahr finden.

Damit könnte letztendlich die Geduld zur größten Herausforderung für Verstappen werden. Denn auch mit Sieg-Potenzial, ohne Top-Team wird es schwer für den 18-Jährigen auf Position eins zu fahren. Und das ist aber, wenn es nach dem Niederländer geht, das erklärte Ziel: "Ich möchte um Siege kämpfen können. Ich denke das will jeder."