In Mexiko lieferten sich Romain Grosjean und Pastor Maldonado einen spannenden Zweikampf um das letzte WM-Pünktchen. Der scheidende Lotus-Veteran Grosjean behauptete sich vor seinem Teamkollegen und wurde Zehnter. Ob in Brasilien gar mehr möglich ist, dagegen spricht die Statistik. Die einzige Zieleinkunft in den Punkten in Interlagos gelang bislang Kimi Räikkönen im Jahr 2012.

Die Charakteristik des Autodromo Jose Carlos Pace stellt eine besondere Herausforderung an des Setup. "Technisch ist es schwierig, das richtige Setup zwischen den verschlungenen Teilen und den langen Geraden zu finden", sagte Maldonado. Perfekt wäre eine Mischung aus zwei völlig gegensätzlichen Setups: "Idealerweise hätte man für den Rundenanfang und den Schlussabschnitt die Monza-Spezifikation am Auto und die Hungaroring-Einstellung für den Rest. Jeder Fahrer wird verschiedene Kompromisse beim Setup eingehen, was am Ende auf ein interessantes Rennen hinauslaufen wird."

In Brasilien hat neben dem hohen technischen Anspruch vor allem das launische Wetter einen Einfluss auf den Rennausgang. "Die Strecke ist schon im Trockenen eine Herausforderung und erst recht im Nassen. Aber genau deswegen gab es in den vergangenen Jahren einige großartige Rennen. Einer der großartigen Dinge hier ist, dass man die Stimmung im Publikum fast spüren und den Enthusiasmus hören kann, wenn man hier fährt - sogar, wenn es regnet. Wie auch immer das Wetter werden wird: Wir werden unser Bestes geben", so Maldonado.

Romain Grosjean blickt mit etwas Wehmut auf sein vorletztes Rennen für Lotus. "Es ist das vorletzte Rennen der Saison und gleichzeitig das vorletzte des Kapitels mit Lotus - das wird emotional werden", sagte der Franzose. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass er nach wie vor alles geben wird, um die bestmöglichen Resultate einzufahren. So wie in Mexiko: "Für die Fans war es großartig, beide Lotus-Autos so eng gegeneinander fahren zu sein, obwohl wir uns sicher alle gewünscht hätten, dass das ganze weiter vorne stattfindet. Ich denke, wir haben in Mexiko mehr oder weniger alles aus dem Auto herausgeholt."

Der Brasilien GP zählt zu den Highlights der Lotus-Piloten, Foto: Sutton
Der Brasilien GP zählt zu den Highlights der Lotus-Piloten, Foto: Sutton

Auf dem Autodromo Jose Carlos Pace gibt es für den Fahrer keine Verschnaufpausen. "Jede Kurve ist eine Herausforderung und es scheint nirgendwo einen Teil zu geben, auf dem man sich entspannen kann", so der Franzose. " Selbst die Start/Zielgerade ist nicht langweilig. Sie beginnt bergauf mit einer interessanten Überhöhung, dreht sich Stück für Stück und endet bergab in Kurve eins hinein, wo es so einfach ist, sich zu verbremsen." Die erste und die letzte Kurve hat es Grosjean besonders angetan. " Die erste ist wirklich technisch und bestraft dich sofort, wenn du sie nicht richtig erwischt, und die letzte ist so schnell und ist eine recht große Belastung für den Körper. Als Fahrer genieße ich diese Kurven."

Lotus: Sao Paulo Bilanz

Lotus in Sao Paulo: Weder Lotus, noch das Vorgänger-Team Renault konnte in Brasilien bis dato einen Sieg feiern. Für die besten Resultate zeichnete Fernando Alonso verantwortlich, der sowohl 2006 als auch 2008 Zweiter wurde. Des Weiteren holte der Spanier für das Team aus Enstone zwei dritte Plätze.

Romain Grosjean in Sao Paulo: Der Franzose wartet noch auf Punkte. Während Grosjean 2009 nur 13. wurde, schied er in den letzten drei Jahren jeweils aus.

Pastor Maldonado in Sao Paulo: Ähnlich düster sieht auch Maldonados Bilanz aus. Der Venezolaner schied bislang zwei Mal aus, zudem stehen die Plätze zwölf und 16 zu Buche.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Wie Pastor Maldonado schon gesagt hat: Auf dem Autodromo Jose Carlos Pace ist es außerordentlich schwierig, das passende Setup zu finden. Mit Mercedes-Power im Heck ist anzunehmen, dass Lotus den Motorenvorteil auf der langen Start/Zielgerade geltend machen werden. Ob das ausreichen wird, Platz sechs in der Konstrukteurswertung zu halten, ist fraglich. Toro Rosso hat lediglich sechs Punkte Rückstand auf Lotus und setzt alles daran, aufzuholen. Die anvisierten zwei Top-10-Platzierungen für Grosjean und Maldonado werden nicht leicht umzusetzen. (Haris Durakovic)