Zuletzt in Mexiko blieb Sauber recht deutlich ohne Punkte, in Brasilien soll sich das wieder ändern, um Platz acht in der Konstrukteurs-WM gegen McLaren-Honda abzusichern. Zwar klingen neun Punkte Vorsprung angesichts der schwachen Performance der McLaren viel, doch in Brasilien gab es in der Vergangenheit bereits einige kuriose Rennen. Besonders motiviert ist Felipe Nasr, der wie auch Marcus Ericsson zum ersten Mal in Brasilien in Interlagos fährt.

"Die Vorfreude auf meinen allerersten Grand Prix in Interlagos ist groß. Ich bin sicher, dass mir all die Fans rund um die Strecke einen Extraschub verleihen werden. Mir steht jedenfalls ein sehr aufregendes Wochenende bevor, immerhin repräsentiere ich in Interlagos mein Heimatland in der Formel 1", ist sich Nasr der besonderen Situation bewusst. Zwar fuhr er im vergangenen Jahr als Freitagsfahrer im Williams auf dem Autodromo Carlos Pace. "Doch nun als Stammfahrer in der Formel 1 vor meinen heimischen Fans zu fahren – das ist ein Traum, den ich schon immer hatte", so Nasr.

Nicht nur Nasr feiert ein Brasilien-Debüt, gleiches gilt auch für Teamkollege Marcus Ericsson. "Mein erstes Formel-1-Rennen in Sao Paulo auf der Interlagos-Strecke wird sicher ein spannendes Wochenende werden", blickt er gespannt voraus. Ein paar Gedanken hat er sich über die Strecke natürlich bereits gemacht, auch wenn er selbst dort noch nicht aktiv war. "Von dem, was ich über die Strecke in Videos sehen und aus Daten lesen konnte, ist die Traktion des Autos ein wichtiger Punkt. Entscheidend ist auch die erste Kurve, aus der man so viel Tempo wie möglich auf die nächste Gerade mitnehmen muss. Und dazu braucht es auch eine gute Balance des Autos", fasst er die entscheidenden Punkte zusammen.

Felipe Nasr durfte 2014 am Freitag einige Runden im Williams in Interlagos drehen, Foto: Sutton
Felipe Nasr durfte 2014 am Freitag einige Runden im Williams in Interlagos drehen, Foto: Sutton

Zustimmung erhält Ericsson von Giampaolo Dall'Ara. "Ungeachtet der eher kurzen Runde gibt es auf der Rennstrecke von Interlagos relativ viele Herausforderungen für Fahrer und Ingenieure – einerseits müssen die Geschwindigkeiten berücksichtigt werden, die die zwei Geraden fordern, anderseits gilt es im kurvigen Teil punkto Stabilität und Bodenhaftung die richtigen Schlüsse zu ziehen", erklärt Saubers leitender Ingenieur. Ebenso ein Faktor: die Reifen. "Die weichen und Medium-Reifen fördern zudem die Spannung, weil sie den Teams einige Freiheiten bei der Rennstrategie geben", so Dall'Ara.

Sauber: Sao Paulo Bilanz

Sauber in Sao Paulo: Nick Heidfeld feierte den größten Erfolg für Sauber als Privatteam. Der Deutsche fuhr 2001 auf den dritten Rang und zeichnete damit für die bisher einzige Podiumsplatzierung verantwortlich. 2009, zu BMW-Werkszeiten, erreichte Robert Kubica den zweiten Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Für Sauber geht es in den verbleibenden zwei Rennen nur noch darum, Rang acht in der Konstrukteurs WM gegen McLaren zu verteidigen. Das sollte gelingen, wenngleich wohl beide Teams keine Chance auf Punkte haben werden in Brasilien. Bei Sauber zeigt der Trend seit einigen Rennen nach unten, zudem haben beide Fahrer keine bzw. kaum Erfahrung auf der Strecke. Im Qualifying geht es wohl nur darum, zumindest einen Fahrer in Q2 zu bringen, am Sonntag hilft vielleicht Petrus. Aus eigener Kraft dürfte es ein sehr tristes Wochenende für Sauber werden. (Chris Lugert)