Gene Haas, Gründer des 2016 neuen Formel-1-Teams Haas F1 Team, will mit seinem Rennstall gleich in der ersten Saison das Feld kräftig aufmischen. Das Team, welches wegen seiner engen Partnerschaft mit Ferrari als halbes Kundenteam gilt, will im Idealfall bereits in der kommenden Saison zum Punktekandidaten aspirieren.

Obwohl ein Großteil der Teile, darunter Power Unit, Getriebe und Aufhängung von Ferrari kommen wird, erwartet Haas, die Scuderia in einem Punkt bereits wortwörtlich überflügeln zu können.

"Ich denke unser Chassis wird substanziell anders konstruiert sein als das von Ferrari, weil wir es separat fertigen. Wir denken, dass unser Chassis in mancher Hinsicht besser sein wird als das Ferrari-Chassis, weil wir ein bisschen mehr ... - ich will nicht sagen state of the art -, aber einen etwas anderen Ansatz als Ferrari wählen. Und wir denken, das Design kann vielleicht besser sein", sagt Haas forsch gegenüber Sky Sports. "Der Ferrari ist konventioneller und sie werden bei dem bleiben, was sie schon seit ein paar Jahren gemacht haben. Ich denke, da kann es ein paar große Unterschiede geben."

Haas F1 Team kein Junior-Team wie Toro Rosso

Größenwahn? Nein - Gene Haas hat seinen Realismus nicht verloren. "Wenn wir da draußen sind wollen wir sie schlagen. Wir werden nicht zurückstecken. Aber natürlich würde es mich nicht stören, sollten wir jedes Rennen hinter Ferrari beenden. Das wäre nicht schlecht", sagt Haas auf der offiziellen F1-Homepage. "Aber ich sehe uns nicht in der Junior-Team-Position", ergänzt Haas, angesprochen auf die Parallelen der Partnerschaft mit der Beziehung zwischen Red Bull und Toro Rosso.

"In diesem Sport ist die technische Partnerschaft eine Sache und Racing eine andere. Ich fühle mich nicht wie ein Junior-Team und wir wollen kein Junior-Team sein. Ein guter Teil des Autos ist auch unser Design, also gibt es genug, um zu sagen, dass wir ein unabhängiges Team sind", stellt Haas klar - wenngleich er auch zugibt, bei seinem Team handele es sich um etwas zwischen Kundenteam und eigenständigem Rennstall. "Ferrari und Haas haben eine sehr solide Beziehung", sagt Haas.

So solide, dass Haas mit Esteban Gutierrez on top auch noch einen Testfahrer Ferraris als Einsatzfahrer verpflichtete. Dem zweiten Stammfahrer, Romain Grosjean, wird ohnehin schon länger eine Zukunft in Rot nachgesagt, sodass der Franzose von der Scuderia beim US-Rennstall nur sicher zwischen geparkt sein könnte.