Mit einer starken Leistung konnte Nico Rosberg beim Mexiko GP den neuen Weltmeister Lewis Hamilton hinter sich lassen und den Sieg einfahren. "Er ist eine unglaubliche Leistung gefahren. Lewis hatte zu keiner Zeit eine Chance. Besser zu sein als der Weltmeister musst du auch erstmal zusammenbekommen", kommentierte Mercedes-Vorstandsmitglied Niki Lauda.

Doch diese Leistung kommt einfach zu spät, denn Lewis Hamilton ist Weltmeister und kann befreiter fahren. Jetzt ist jedoch Nico Rosberg plötzlich der Schnellere. Eine Erklärung gibt Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner: "Rosberg war im entscheidenden Moment psychisch nicht so stark wie Lewis, der hat seinen Teamkollegen mit einem irrsinnigen Ego an die Wand gefahren. Das hat zu Unsicherheiten und Fehlern geführt."

Keine Chance ohne Respekt

Ein großes Problem für Rosberg sieht Danner darin, dass Hamilton keinen Respekt vor ihm und auch sonst niemandem hat. "Das geht halt nur mit brutalem Dagegenhalten", erklärt der ehemalige Formel-1-Pilot. "Irgendwie muss er das gegenüber Hamilton schaffen. Er muss sich etwas einfallen lassen."

Wie es gehen kann, erklärt er anhand eines Beispiels: "Ich erinnere mich an Jacarepagua in Rio de Janeiro, da sind wir gefahren. Gerhard Berger und Ayrton Senna bogen vor mir gemeinsam in die erste Kurve ein. Ich dachte schon, dass kann nicht gut gehen und in der Kurve hat es dann natürlich gekracht, weil Berger sich gesagt hat: 'Senna, du fährst hier jetzt nicht einfach durch'. Beide Boliden waren Schrott und beide Fahrer raus, aber ab da wusste Senna, dass er das mit dem Berger nicht machen kann."

Lauda zeigt Verständnis

Hamilton ging auch in Austin sehr hart gegen Rosberg vor, Foto: Mercedes-AMG
Hamilton ging auch in Austin sehr hart gegen Rosberg vor, Foto: Mercedes-AMG

"Ich weiß wie es ist, wenn du ständig besiegt wirst. Das Schlimmste ist, wenn du selber einen Fehler machst und der andere Weltmeister wird", gab Lauda zu. Der ehemalige F1-Pilot hat eine ähnliche Situation in seiner Karriere erlebt. "Nico tat mir leid. Gut, dass es diesmal anders lief. Er hat seine Stabilität zurück und kämpft weiter."

Für Rosberg selbst war der Sieg in Mexiko eine Befreiung. Er hatte mit vier Pole Position in Folge zwar zu seiner Stärke in der Qualifikation zurückgefunden, doch die Pole in einen Sieg umzuwandeln gelang dem Deutschen aus verschiedenen Gründen nicht. "Es war eine große Motivation in Mexiko zu gewinnen und es gibt noch zwei Rennen", so der Mercedes-Pilot. Er betonte, dass er noch nicht an die kommende Saison denkt.

Dabei könnte genau das seine Chance sein. Jetzt Selbstvertrauen aufbauen und dann 2016 durchstarten. Das sieht auch Danner so: "Ich glaube daran, dass er sich wieder berappelt und das Rennen in Mexiko hat er gezeigt, wie es geht. Er war das ganze Jahr genau so schnell wie Hamilton."