Selbst Sebastian Vettel war nach seinem katastrophalen Rennen angetan von der fantastischen Fan-Atmosphäre beim Großen Preis von Mexiko. In diesem Zuge ließ es sich der vierfache Weltmeister nicht nehmen, einen kleinen Seitenhieb in Richtung Deutschland zu schicken.

"Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, was passiert ist", sagte Vettel angesprochen auf fehlende Stimmung bei den deutschen Grands Prix. "Es war mal großartig. Aber schon in den letzten Jahren war es nicht mehr so voll. Ich glaube sogar, dass ich hier mehr deutsche Flaggen gesehen habe als in Deutschland."

Mexiko ist schon jetzt der neue Liebling im Rennkalender, Foto: Sutton
Mexiko ist schon jetzt der neue Liebling im Rennkalender, Foto: Sutton

Suche nach Gründen

Eine Spitze in Richtung Heimat von Vettel, der damit ein Thema aufgriff, dass seit dem diesjährigen Wegfall des Deutschland-Rennens immer wieder diskutiert wird. Auch der Ferrari-Star konnte nur Vermutungen anstellen, warum die Begeisterung seit der Schumacher-Ära merklich abgenommen hat. "Vielleicht sind die Menschen müde geworden", sagte Vettel. "Vielleicht sind die Tickets zu teuer. Vielleicht sind die Deutschen auch zu realistisch in dem, was sie ausgeben wollen."

Vettel missfiel vor allem, dass gerade in diesen Zeiten der Formel 1 nicht mehr die Stimmung früherer Tage in Deutschland – zumindest an den Rennstrecken – aufkommt. Dabei seien die Voraussetzungen durchaus gegeben. Vettel: "Es ist schade, dass in den letzten Jahren immer weniger Menschen zusehen, obwohl es ja deutsche Fahrer gibt, die um den Sieg kämpfen. Und ein deutsches Team, das um den Sieg kämpft. Besser kann es eigentlich nicht sein. Aber es scheint so, als wären die Leute beim Motorsport in anderen Ländern heute mit mehr Leidenschaft dabei."

Rosberg: Keine Erklärung

Auch Rennsieger Nico Rosberg schwärmte von der einzigartigen Atmosphäre rund um den Mexiko Grand Prix. Warum es so oder so ähnlich in Deutschland nicht mehr der Fall ist, wusste der Mercedes-Pilot allerdings auch nicht.

"Dafür habe ich keine Erklärung", sagte er nach seinem vierten Saisonsieg und der Mega-Party auf dem Podium mitten im Stadionkomplex. Über die Fans in Mexiko sagte Rosberg: "Ich hatte keine Erwartungen, denn ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommt. Aber es hat alle Erwartungen übertroffen."

Stolze Mexikaner feuern ihren Favoriten Sergio Perez an, Foto: Sutton
Stolze Mexikaner feuern ihren Favoriten Sergio Perez an, Foto: Sutton

Andere Länder müssen sich anstrengen

Von der Feier-Stimmung in Mexiko wurde auch Weltmeister Lewis Hamilton ergriffen. Seine Ansage an die restlichen Rennen im Kalender: "Ich muss schon sagen, dass war die beste Woche und die besten Zuschauer hier in Mexiko, die ich je gesehen habe. Hier gibt es so viele Menschen mit so viel Energie und Begeisterung für den Sport. Alle anderen Länder, in die wir reisen, müssen sich anstrengen, um mit diesen Jungs mitzuhalten."

Auch die Organisatoren profitierten vom enormen Ansturm der Fans auf das Mexiko-Rennen, wie die Zahlen belegen. Am gesamten Wochenende strömten 335,850 Zuschauer an die Strecke. Schon der Freitag mit 90.000 Fans sowie der Samstag mit 111.000 Fans waren außergewöhnlich gut besucht gewesen. Die ausgelassene Stimmung war das große Thema des Wochenendes.

Gänsehaut-Feeling im umgebauten Mexiko-Stadion, Foto: Sutton
Gänsehaut-Feeling im umgebauten Mexiko-Stadion, Foto: Sutton

Wie wir den Mexiko GP erlebten

Die Stimmung in Mexiko machte auch vor Motorsport-Magazin.com nicht Halt. Die gesamte Stadt atmete förmlich Formel 1, an jeder Ecke große Begeisterung. Und als Krönung die Podest-Party im umgebauten Stadion. "Wahnsinn, das beste Rennen des Jahres! Überall Perez- und Gutierrez-Plakate, beim Fahrdienst waren die Autos auf der Karte während des Wochenendes sogar Formel-1-Autos! An der Strecke: Unfassbar - Gänsehaut. Bei der Siegerehrung durften wir mitten auf die Strecke, um uns herum die komplett vollen Tribünen. Kein einziger Fan ist vor der Siegerehrung gegangen", beschrieb unser Redakteur Christian Menath die eindrucksvolle Atmosphäre vor Ort.

Exklusive Eindrücke von der Feier nach Rennende

Foto: Motorsport-Magazin.com
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