Daniil Kvyat hat sein Talent beim Mexiko Grand Prix einmal mehr unter Beweis gestellt. Als Vierter schrammte der junge Russe nur knapp an seinem zweiten Podium in dieser Saison vorbei. Nach einem schwierigen Beginn bei Red Bull drehte Kvyat zur Mitte des Jahres immer mehr auf, das Ungarn-Podest als bisheriges Highlight. Offiziell wurde er noch nicht als Fahrer für 2016 beim vierfachen Weltmeister-Team bestätigt – die Chancen auf einen Verbleib stehen aber sehr gut.

"Ricciardos Vertrag ist fixiert und bei Kvyat haben wir alle Optionen auf unserer Seite", sagte Teamchef Christian Horner nach dem Rennen in Mexiko. "Er leistet großartige Arbeit. Sofern wir hier sind, sitzt er nächstes Jahr im Auto." Kvyats aktuell einziges Problem: Noch immer ist unklar, ob Red Bull auch nächstes Jahr in der Startaufstellung steht. Die Probleme rund um den Motoren-Lieferanten sind weiter ungelöst.

Mit Kvyats inoffizieller Bestätigung durch Horner dürften Gerüchte um einen möglichen Aufstieg von Max Verstappen innerhalb der Red-Bull-Struktur vorerst der Vergangenheit angehören. Das niederländische Supertalent fährt auch 2016 für Toro Rosso – sofern es den Rennstall aus Faenza dann noch gibt. Red Bulls Probleme lassen grüßen. Sein Teamkollege Carlos Sainz besitzt ebenfalls einen Vertrag bis 2016, Änderungen im Fahrer-Lineup wären demnach nicht zu erwarten.

Daniil Kvyat fuhr beim Mexiko GP auf Platz 4, Foto: Sutton
Daniil Kvyat fuhr beim Mexiko GP auf Platz 4, Foto: Sutton

Ron Dennis hat das Sagen

Alles hängt nun davon ab, ob Red Bull einen akzeptablen Motor mindestens für die kommende Saison erhält, oder ob Besitzer Dietrich Mateschitz den Stecker zieht. McLaren gilt weiterhin als aussichtsreicher Motorenpartner.

"Honda ist sehr eifrig", sagte Horner am Sonntagnachmittag. "Aber leider gibt es einen vertraglichen Status zwischen ihnen und McLaren, der mit uns nichts zu tun hat. Sie müssen untereinander entscheiden, was sie tun möchten." Wie bekannt ist, hat McLaren-Chef Rin Dennis sein Veto gegen eine Partnerschaft von Honda mit Red Bull eingelegt. Horner: "Ich habe bei McLaren mit niemandem außer Ron Dennis gesprochen. Er hat dort das Sagen und seine Ansichten sind ziemlich eindeutig."