Es war für Sergio Perez das Rennwochenende des Jahres. Dem Mexikaner flogen bei seinem Heimspiel auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez die Herzen seiner Landsleute nur so zu. Zwar gelang Perez nicht wie beim vorangegangenen Rennen in Austin der Sprung auf das Podium, dennoch war der Force-India-Pilot einer der Helden des Grand Prix'.

Perez überquerte die Ziellinie als Achter, was keiner besonderen Erwähnung wert wäre, hätte er nicht als einziger Pilot nur einen Boxenstopp absolviert und damit die Schlussphase des Rennens auf völlig abgefahrenen Reifen bestreiten müssen. Eigentlich war der Mexikaner wie zahlreiche andere Piloten auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs, doch das durch Sebastian Vettels Unfall hervorgerufene Safety Car wirbelte alles durcheinander.

"Es hat mein Rennen komplett zerstört und es mir sehr schwierig gemacht, das Rennen zu beenden. Jeder vor und hinter mir hat gestoppt, daher war ich der einzige mit mehr als 50 Runden auf den Medium-Reifen. Das war eine große Herausforderung", schilderte Perez gegenüber Motorsport-Magazin.com, der 53 Umläufe auf ein und demselben Reifensatz zurücklegte.

Verantwortlich für das Strategie-Chaos war ein Fehler seitens der Force-India-Box, die falsche Berechnungen angestellt und damit gerechnet hatte, Perez könnte mit dieser Herangehensweise seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg sowie Felipe Massa überholen. "Aber daran war ich nicht einmal knapp dran", wunderte sich der 25-Jährige.

Alle Augen waren auf Sergio Perez gerichtet, Foto: Sutton
Alle Augen waren auf Sergio Perez gerichtet, Foto: Sutton

Perez trotz alten Reifen fehlerfrei

Trotz des markanten Reifen-Handicaps gelang es dem Lokalmatador unter größter Anstrengung, den frisch bereiften Max Verstappen hinter sich zu halten, was den achten Platz und damit immerhin vier Punkte bedeutete. "Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten und keine Fehler zu machen, denn ein Fehler zu diesem Zeitpunkt wäre eine Katastrophe gewesen", betonte er.

Obwohl er ein Spitzenergebnis verpasste, hielt sich Perez' Enttäuschung einigermaßen in Grenzen. "Es gab so viele Dinge, die nicht in meinen Händen lagen. Was ich machen konnte, habe ich zu 1000 Prozent perfekt gemacht, damit bin ich zufrieden", meinte er. "Jede Runde, die ich an diesem Wochenende gefahren bin, war stark, das muss ich von diesem Wochenende mitnehmen. Ich hatte in der Vergangenheit Glück mit Safety Cars - so ist das im Racing. Man darf nicht enttäuscht sein, sondern muss weitermachen."

In Erinnerung bleiben wird Perez naturgemäß das fantastische Publikum, das ihn wie einen Nationalhelden verehrte. "Es war eine großartige Erfahrung, ein Moment, an den ich mein ganzes Leben denken werde", schwärmte er von der Stimmung auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez, das mit mehr als 130.000 Zuschauern restlos ausverkauft war.

Checo - der Liebling der Massen, Foto: Sutton
Checo - der Liebling der Massen, Foto: Sutton

Hülkenberg schlägt Perez

Einen Position vor Perez kam Nico Hülkenberg ins Ziel, der das teaminterne Duell somit für sich entschied und nach zuletzt zwei Ausfällen endlich wieder anschrieb. "Es war ein gutes Rennen, obwohl ich die meiste Zeit ziemlich alleine war", sagte der Deutsche. "Wir hätten nicht mehr erreichen können, deshalb bin ich mit dem Ergebnis zufrieden."

Im Gegensatz zu Perez stoppte Hülkenberg während der Safety-Car-Phase und profitierte davon, dass sich das Feld wieder zusammenschob. "Ich bin mit dieser Performance sehr glücklich und froh, nach einer schwierigen Phase für mich zurück in den Punkten zu sein", sagte der 28-Jährige. "Es war ein sehr sauberes Rennen von mir ohne Fehler und Probleme."