Der Frust der letzten Rennen ist verdaut: Nico Rosberg holte sich beim Comeback des Großen Preises von Mexiko den vierten Saisonsieg. Der Mercedes-Pilot überzeugte am Autodromo Hermanos Rodriguez mit einer souveränen Performance und jubelte damit über den zwölften Triumph in seiner Karriere.

Auch in der WM-Tabelle hat sich der Deutsche damit wieder Rang zwei vor Rivale Sebastian Vettel gesichert. "Unglaublich! Ein unglaublicher Tag", jubelte Rosberg nach dem Rennen. "Es war ein riesiger Kampf mit Lewis. Ich bin sehr glücklich. Mexiko ist ein toller Ort für den Sieg."

Lewis Hamilton fuhr hinter seinem Teamkollegen Platz zwei sicher ins Ziel, gefolgt von Williams-Pilot Valtteri Bottas, der damit in Mexiko zum zweiten Mal in dieser Saison am Podium stand. "Wir sind heute wie ein Siegerteam gefahren, auch wenn es kein einfaches Rennen war", jubelte Bottas in Mexiko.

Rosberg kontrollierte das Rennen

Rosberg fuhr einen souveränen Sieg ein, Foto: Sutton
Rosberg fuhr einen souveränen Sieg ein, Foto: Sutton

Rosberg erwischte in Mexiko einen guten Start und konnte die Spitzenposition gegen Teamkollege Lewis Hamilton das ganze Rennen über souverän verteidigen. Mercedes setzte am Autodromo Hermanos Rodriguez auf eine Zwei-Stopp-Strategie. Rosberg stoppte in Umlauf 27 und 47, Hamilton zog jeweils zwei Runden später nach. Obwohl der zweite Stopp des Briten mehr als widerwillig geschah: Der Weltmeister ignorierte die erste Aufforderung und bog erst eine Runde später zum Pitstop ab.

Hinter den Silberpfeilen setzte sich schon beim Start Daniil Kvyat fest, gefolgt von einem starken Valtteri Bottas. Der Finne konnte sich zum Schluss hin noch einen Podiumsplatz sichern. Nach der einzigen Ausfahrt des Safety Cars, welches nach Sebastian Vettels Ausfall zum Einsatz kam, schnappte sich Bottas beim Re-Start Kvyat und verwies damit die Red Bulls auf die Plätze vier und fünf. Lokalmatador Sergio Perez jubelte bei seinem Heimrennen über Rang acht. Der Force-India-Pilot stoppte als einziger Fahrer im Feld nur einmal.

Kein Ferrari im Ziel

Ein Horror-Rennen erlebte hingegen Ferrari. Sowohl Sebastian Vettel als auch Kimi Räikkönen konnten das Rennen in Mexiko nicht beenden, es war das erste Scuderia-Doppel-Aus seit neun Jahren.

Nachdem sich Vettel bei einer Startkollision mit Daniel Ricciardo einen Reifenschaden zuzog und daraufhin bis auf den letzten Platz zurück fiel, kämpfte sich der Deutsche schnell wieder bis auf Rang elf nach vorne. Doch die Aufholjagd wurde jäh gestoppt, als Vettel in Runde 18 das Heck ausbrach, woraufhin sich der Deutsche wieder auf P15 einreihen musste.

Das erste rote Doppel-Aus seit 2006, Foto: Sutton
Das erste rote Doppel-Aus seit 2006, Foto: Sutton

In Runde 52 war für den Ferrari-Piloten das Rennen schließlich beendet, nachdem er in Kurve sieben geradeaus in die Begrezung raste. "Sorry, ich bin schon wieder in Kurve sieben rausgeflogen", nahm der 28-Jährige den Ausfall aber sofort auf die eigene Kappe und erklärte nach dem Rennen: "Ich habe heute zwei Fehler gemacht, nach dem letzten war es vorbei. Das war kein guter Tag für uns."

Auch Teamkollege Kimi Räikkönen konnte das Rennen in Mexiko nicht beenden. Nach einer 35-Plätze-Rückversetzung ging der Ferrari-Pilot von Rang 19 ins Rennen, konnte sich danach souverän nach vorne arbeiten, bevor eine Kollision in Runde 22 mit Valtteri Bottas das Aus bedeutete. Im Finnen-Fight um Platz sechs zog Räikkönen zu hart in die Kurve und brach sich dabei die Hinterradaufhängung. Für Räikkönen war es der fünfte Saisonausfall.

Die Punkteränge: Hinter dem Podiums-Trio Nico Rosberg, Lewis Hamilton und Valtteri Bottas überquerte Daniel Kvyat die Ziellinie als Vierter. Teamkollege Daniel Ricciardo folgte dahinter, vor Felipe Massa, Nico Hülkenberg und Lokalmatador Sergio Perez. Max Verstappen und Romain Grosjean komplettierten die Top-10.

Der WM-Stand: Weltmeister Lewis Hamilton bleibt nach seinem zweiten Platz in Mexiko mit 345 Punkten selbstverständlich auf Rang eins in der Meisterschaft. Nico Rosberg hingegen holt sich mit seinem Sieg wieder Rang zwei in der WM-Tabelle zurück, vor Sebastian Vettel der nach seinem Ausfall unverändert mit 251 Zähler auf Position drei steht.

Der Start: Souveräner Start von Nico Rosberg: Der Mercedes-Pilot behält die Spitzenposition vor Teamkollege Lewis Hamilton. Großer Verlierer war jedoch Sebastian Vettel. Der Ferrari-Pilot verlor auf den ersten Metern zuerst eine Position an Daniil Kvyat, bevor er bei einer Kollision in Kurve eins mit Daniel Ricciardo einen Reifenschaden davon trug und somit noch in der ersten Runde in die Boxengasse einbiegen musste, um sich danach auf Position 19 einzureihen.

Die Zwischenfälle: Gleich am Start kam es zum ersten Kontakt: Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo berührten sich in Turn eins, woraufhin der Ferrari-Pilot einen Reifenschaden davontrug. Die nächste Kollision folgte erst in Runde 22. Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen setzten zum Finnen-Fight an. Im Kampf um Position sechs zog Räikkönen zu hart in die Kurve, brach sich dabei die Hinterradaufhängung und fiel aus. Bottas hingegen konnte unbeschadet weiterfahren.

Die Ausfälle: Fernando Alonso war in Mexiko der erste Pilot, der einen Ausfall beklagen musste. Gleich in Umlauf eins klagte der McLaren-Pilot über einen Leistungsverlust, seine MGU-H war kaputt gegangen. Der Spanier musste daraufhin seinen Boliden an der Box abstellen. Auch Kimi Räikkönen musste in Mexiko seinen Boliden abstellen. Nach einer Kollision mit Valtteri Bottas war die Hinterradaufhängung gebrochen.

In Runde 52 folgte schließlich Sebastian Vettel auf seinen Teamkollegen. Der Ferrari-Pilot war in Kurve sieben in die Begrenzung gekracht. Kurz nach dem Re-Start stieg auch Felipe Nasr aus seinem Sauber-Boliden. Ein Bremsproblem stoppte den Brasilaner.

Die Top-Facts des Rennens

  • 4. Saisonsieg für Nico Rosberg
  • 10 Mercedes-Doppelsieg
  • 12. Sieg in Nico Rosbergs F1-Karriere
  • 2. Podium für Valtteri Bottas in dieser Saison
  • Erster Saisonausfall für Sebastian Vettel, 5. Ausfall für Kimi Räikkönen
  • Vettel erstmals seit Österreich 2014 nicht klassifiziert
  • Erster Ferrari-Doppelausfall seit Australien 2006