"Es war kein besonderes guter Tag." So fasst Romain Grosjean seine insgesamt 26 Runden des Freitags in Mexiko zusammen. Im ersten Training war der Franzose - wie in letzter Zeit und auch für die beiden finalen Rennen - zum Zusehen verdammt, da sein Nachfolger bei Lotus, Jolyon Palmer im Auto saß. Als es im zweiten Training dann endlich für ihn losgehen konnte, stoppte ihn die Technik. So blieb mit einer Zeit von 1:23.614 Minuten lediglich Rang 16.

"Wir hatten ein Problem hinten. Ich weiß nicht, ob es die Kupplung, oder das Getriebe war", erklärte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Steigende Temperaturen hatte er zuvor nicht festgestellt, das Aus kam ganz plötzlich. "Ich spürte Vibrationen und dann funktionierte es zwischen Motor und Getriebe nicht mehr. Es war mehr im Anmarsch und deshalb habe ich komplett ausgemacht." Bei weiteren Untersuchungen stellte Lotus schließlich ein Getriebeproblem fest, das nun nochmals unter die Lupe genommen wird.

Für den Rest des Wochenendes wartet nun eine Mammutaufgabe auf Grosjean. Während andere Fahrer mehr als 50 Runden abspulten, blieben ihm nur 26 und eine Menge Galgenhumor. "Ich habe herausgefunden, dass das nicht der beste Weg ist, um ins Wochenende zu starten, aber ich vermute mal, dass wir keine Wahl hatten", erklärte der Franzose etwas sarkastisch.

Romain Grosjeans Freitag in Mexiko endete mit einem Fußmarsch, Foto: Sutton
Romain Grosjeans Freitag in Mexiko endete mit einem Fußmarsch, Foto: Sutton

Rallye Mexiko in der Formel 1

In Sachen Setup kann er auf die Hilfe seines Teamkollegen Pastor Maldonado zurückgreifen. Wie er Motorsport-Magazin.com erklärte, wurde das Setup des Venezolaners nach der ersten Session ohnehin bis auf ein paar Kleinigkeiten auf sein Auto übertragen. Die fehlende Fahrzeit auf der neuen Strecke kann ihm dadurch allerdings nicht wiedergebracht werden - zumal der Kurs durch seinen rutschigen Asphalt einige Schwierigkeiten bereitet.

"Wenn der Asphalt besser wäre, würde es sicher mehr Spaß machen", gab Grosjean ehrlich zu. "Jetzt war es noch an der Grenze. Aber das Rennen sollte durch die langen Geraden, die großen Bremszonen, den rutschigen Asphalt und ein paar Fehler von einigen Fahrern recht spaßig werden."

Romain Grosjean hat lieber ein beißendes, als ein rutschendes Auto, Foto: Sutton
Romain Grosjean hat lieber ein beißendes, als ein rutschendes Auto, Foto: Sutton

Wirklich Spaß empfand der Lotus-Pilot am Freitag auf der rutschigen Strecke allerdings noch nicht. "Mit einem Rallye-Auto macht das Rutschen vielleicht Spaß. In der Formel 1 nicht, wo du Grip und Abtrieb erwartest und mit der Hoffnung in die Kurve gehst, dass sich das Auto in den Boden beißt - das ist ein schönes Gefühl", beschrieb der Franzose.

Diese Rutschpartien seien seiner Meinung nach zwar vielleicht interessant für die Fans und TV-Zuschauer, aber nicht für die Fahrer. Aktuell müssten die Piloten noch bei jeder Kleinigkeit sehr vorsichtig sein, um nicht wegzurutschen. "Du willst den Grip des Asphalts und der Strecke nutzen, am Kurveneingang Grip haben, spät bremsen, hart in die Kurve und dann schnell wieder aufs Gas gehen", machte Grosjean deutlich. "Es ist nett zu rutschen, aber ich bevorzuge doch eher Grip."