Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hat sich in Mexiko skeptisch zu den Plänen für einen günstigen Alternativ-Motor ab der Saison 2017 geäußert, obwohl ihr Arbeitgeber, so Ecclestones Kalkül, eigentlich zu den Profiteuren dieser Maßnahme zählen sollte, indem er finanziell entlastet wird. Besonders stört sie die Tatsache, dass dann zwei völlig verschiedene Antriebseinheiten in der Formel 1 miteinander konkurrieren würden.

"Die Sache mit dem Motor ist, wir müssen die Kosten eindämmen, die von 2013 bis 2014 stark gestiegen sind. Ich persönliche finde es aber nicht gut, zwei Motoren zu haben, denn ich weiß, dass Hersteller nicht in einer Meisterschaft sein wollen, wenn es zwei verschiedene Arten von Motoren gibt", erklärte Kaltenborn. Auch die Konkurrenzfähigkeit beider Motoren untereinander sei schwierig herzustellen. "Ich wundere mich, wie man irgendeine Art von Gleichwertigkeit herstellen will, denn aus meiner Sicht ist es nicht so leicht, wie es erzählt wird, dass es nur die Power wäre", so die 44-Jährige.

Sauber soll vom Billig-Motor profitieren, ist aber bislang nicht begeistert, Foto: Sutton
Sauber soll vom Billig-Motor profitieren, ist aber bislang nicht begeistert, Foto: Sutton

Sie sah eine mögliche Lösung in dem Reglement, dass sich die DTM gegeben hat. "Ob man die Serie mag oder nicht, aber sie haben die Diskrepanz erkannt und sich auf Maßnahmen geeinigt, dass die Entwicklung eingefroren ist", sagte Kaltenborn mit Blick auf den langjährigen Einsatz eines V8-Motors samt zahlreichen Einheitsbauteile. Solange es die freie Entwicklung in der Formel 1 gebe, sei es nicht möglich, einen Motor zu haben, der wenig koste. Es sei denn, man bestimme eine Regel, die die Hersteller zwinge, den Motor zu einem festen Preis verkaufen müssen. Zehn Millionen Euro nannte sie in diesem Zusammenhang als eine ihrer Meinung nach faire Summe.

Die Österreicherin kritisierte zudem, dass die Details des neuen Billig-Motors, dessen Bau die Formel 1 selbst ausschreiben will, völlig unklar seien. "Was genau wird diese Ausschreibung beinhalten, wie werden die Regeln dazu aussehen?", sagte sie auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Das Schlechteste sei es, wenn man jetzt eine Diskussion vom Zaun breche, ohne zu wissen, um was es wirklich geht. Kaltenborn vermutete zudem, dass Ferrari ohnehin von seinem Veto-Recht gegen einen solchen Motor Gebrauch machen würde. Allerdings ist unklar, inwiefern die Scuderia genau gegen die Einführung des Billig-Aggregats vorgehen könnte.