Force India hat sich in der zweiten Saisonhälfte stark gemausert. Allen voran Sergio Perez beeindruckte zuletzt mit einem Podestplatz in Sochi und Rang fünf in Austin. Der Aufwärtstrend überrascht dahingehend, als dass dem Team um Vijay Mallya die finanziellen Kapazitäten fehlen, um den VJM08 effektiv weiterzuentwickeln. Die finanziellen Engpässe führten nun so weit, dass sich die Teamführung an Bernie Ecclestone wenden musste. Ein Vorschuss aus den Preisgeldern des Formula One Management (FOM), von Bernie Ecclestone also, sei vonnöten, um die rennfreie Zeit, insbesondere Dezember und Januar, überbrücken zu können.

Bob Fernley, stellvertretender Teamchef von Force India, sagte gegenüber Autosport: "Die Zahlungen werden knapp, sobald die Saison vorbei ist. Daher versuchen wir, einen besseren Ausgleich zu schaffen, einen besseren Cash Flow zu haben. Denn der Cash Flow den Winter über ist für uns die schlimmste Zeit." Mit den laufenden Kosten während der Saison ist es nicht getan. Den Winter über wird auf Hochtouren der neue Bolide für die nächste Saison entwickelt, daher fallen weitere zusätzliche Kosten für Zulieferer und weitere an.

Force India: Bloß nicht absaufen, Foto: Sutton
Force India: Bloß nicht absaufen, Foto: Sutton

Teams müssen einstimmig zustimmen

Dabei gibt es für Force India eine entscheidende Hürde zu nehmen. Denn das FOM kann erst eine Entscheidung darüber fällen, wenn die Teams dem Ersuch einstimmig zustimmen. Der Prozess ist bereits im Gange. Fernley betont, dass das Geld nicht aus Eigennutz benötigt wird. "Es geht dabei nicht zwangsläufig um uns, sondern darum, unseren Zulieferern das Leben etwas zu einfacher zu machen", so der Vizechef. "Sie stehen unter einem enormen Druck und es könnte den Bogen überspannen, insbesondere, wo andere Teams auch zu kämpfen haben."

Im Gegensatz zum Vorjahr versucht der Rennstall, in der Entwicklung Gas zu geben. "Vergangenes Jahr lagen wir etwas hinter unserem Plan. Wir müssen pragmatisch bleiben. Denn wenn wir wissen, dass wir etwas anziehen müssen, dann müssen wir dementsprechend handeln", sagt Fernley. Die Entscheidung der Teams steht aus. Und es könnte sich noch in die Länge ziehen. "Vieles hängt davon ab, ob andere Teams denselben Weg einschlagen wollen. Das könnte den Prozess allerdings verlängern."