Red Bull übernimmt Jaguar - Ein neues Team entsteht

Die Präsentation des RB1, Foto: Red Bull
Die Präsentation des RB1, Foto: Red Bull

Nachdem Red Bull bereits einige Jahre als Partner von Sauber in der Formel 1 engagiert gewesen war, gründete der österreichische Getränkehersteller sein eigenes Team. Am 15. November 2004 wurde bekannt, dass das Unternehmen von Dietrich Mateschitz den maroden Jaguar-Rennstall gekauft hatte und 2005 an der Weltmeisterschaft teilnehmen wird. Als Teamchef wurde Christian Horner eingesetzt, der diesen Posten bis heute inne hat. Die erste Fahrerpaarung lautete David Coulthard/Christian Klien.

Das erste Rennen - Debüt für Red Bull Racing

Coulthard fuhr beim Premierenrennen auf Rang vier, Foto: Red Bull Racing
Coulthard fuhr beim Premierenrennen auf Rang vier, Foto: Red Bull Racing

Einen sensationellen Einstand lieferte Red Bull Racing beim Debütlauf 2005. Besetzt mit David Coulthard und Christian Klien im RB1, startete der österreichische Rennstall erstmals beim Saisonauftakt in Melbourne die Motoren. Während Klien auf Rang sieben fuhr, verpasste Coulthard mit Platz vier nur knapp das Podium. Mit sieben WM-Punkten am Konto war den Bullen ein erfolgreicher Start gelungen.

Das erste Podium - Superman David Coulthard

David Coulthard als Superman in der Fürstenloge, Foto: Red Bull/GEPA
David Coulthard als Superman in der Fürstenloge, Foto: Red Bull/GEPA

Es dauerte bis zum Großen Preis von Monaco 2006, ehe Red Bull über das erste Podium in der Formel 1 jubeln durfte. David Coulthard belegte im Fürstentum den dritten Platz und sorgte daraufhin mit einem spektakulären Auftritt für Schlagzeilen. Weil Red Bull an diesem Wochenende den Film Superman Returns promotete, erschien Coulthard mit einem roten Cape in der Fürstenloge, um seinen Pokal entgegenzunehmen.

Der erste Sieg - Ärger über falsche Hymne

Red Bulls erster Siegerpokal, Foto: Sutton
Red Bulls erster Siegerpokal, Foto: Sutton

Den ersten von bislang 50 Grand-Prix-Siegen feierte Red Bull 2009 in China in Person von Sebastian Vettel, der bei diesem Rennen auch die erste Pole Position für das Team herausfuhr. Eine peinliche Panne leisteten sich die Veranstalter bei der Siegerehrung: Obwohl Red Bull schon lange unter österreichischer Lizenz fuhr, wurde die britische Hymne eingespielt, was vor allem den rot-weiß-roten Teammitgliedern rund um Dr. Helmut Marko sauer aufstieß.

Der erste Titel - Vettel schreibt Geschichte

Mateschitz, Horner und Vettel feierten den ersten WM-Titel, Foto: Red Bull/GEPA
Mateschitz, Horner und Vettel feierten den ersten WM-Titel, Foto: Red Bull/GEPA

Am 14. November 2010 entschied Sebastian Vettel beim letzten Saisonrennen in Abu Dhabi die Meisterschaft mit vier Punkten Vorsprung auf Fernando Alonso. Im RB6 krönte sich der Deutsche damals nicht nur zum ersten Mal zum Weltmeister, sondern auch zum bis heute jüngsten: Vettel war damals erst 23 Jahre und 134 Tage alt. Für Red Bull war es damals der erste Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung.

Multi21 - Der teaminterne Streit eskaliert

Vettel widersetzte sich der Teamorder und überholte Webber, Foto: Sutton
Vettel widersetzte sich der Teamorder und überholte Webber, Foto: Sutton

Das Verhältnis zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber war schon lange nicht mehr das Beste, doch 2013 in Malaysia bei der sogenannten Multi21-Affäre erreichte die Fehde ihren Höhepunkt. Webber lag vor Vettel in Führung und der Kommandostand forderte Vettel auf, den Australier nicht zu überholen, sondern die Reihenfolge der Startnummern - 2 vor 1 - beizubehalten. Vettel widersetzte sich den Anweisungen jedoch und quetschte sich an Webber vorbei. Nach dem Rennen herrschte auf dem Podium dicke Luft, woran auch eine spätere Entschuldigung Vettels nur kurzfristig etwas ändern konnte. Die Stimmung war endgültig vergiftet.

Acht Titel - Red Bull wird Serienweltmeister

Beim Indien GP krönte sich Vettel 2013 zum vierten Mal zum Weltmeister, Foto: Sutton
Beim Indien GP krönte sich Vettel 2013 zum vierten Mal zum Weltmeister, Foto: Sutton

2010 begann die Erfolgswelle, und sie endete erst 2013. Vier Jahre lang dominierte Red Bull Racing die Formel 1. Mit Sebastian Vettel und Mark Webber als Piloten sicherte sich der österreichische Rennstall gleich vier Mal hintereinander den Konstrukteurstitel. Gepaart mit Vettels vier gewonnenen Fahrermeisterschaften erlebte der Rennstall in dieser Zeit die bisher erfolgreichsten Saisonen in der Königsklasse.

Ricciardo gewinnt in Spa - Der bislang letzte Sieg

Ricciardo feierte Red Bulls bislang letzten Sieg, Foto: Red Bull
Ricciardo feierte Red Bulls bislang letzten Sieg, Foto: Red Bull

Nach vielen höchst erfolgreichen Jahren lernte Red Bull ab 2014 die andere Seite der Medaille kennen. Renault hatte den Wechsel zur Hybridtechnik verschlafen, sodass Siege nicht mehr die Regel, sondern nur mehr die Ausnahme darstellten. Den bis dato letzten Triumph feierte im Vorjahr Daniel Ricciardo in Spa. Der Australier profitierte dabei von der teaminternen Mercedes-Kollision zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg, denn aus eigener Kraft wäre Red Bull wohl nicht in der Lage gewesen, das Rennen zu gewinnen.

Vettel wechselt zu Ferrari - Eine Ära endet

Vettel wechselte mit Anfang der Saison zu Ferrari, Foto: Sutton
Vettel wechselte mit Anfang der Saison zu Ferrari, Foto: Sutton

Bereits beim Japan GP 2014 verkündete Sebastian Vettel seinen Abschied von Red Bull, bevor der Vierfach- Weltmeister kurz vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi als neuer Ferrari-Nachfolger auf Fernando Alonso vorgestellt wurde. Sechs Saisonen, vier Weltmeistertitel, 38 Siege - mit Vettels Abschied ging in der Geschichte des Rennstalls eine Ära zu Ende. Und zwar die ihres bis dato erfolgreichsten Piloten.

Trennung von Renault - Eine unglückliche Ehe wird geschieden

Weißer Rauch: Red Bull und Renault gehen getrennte Wege, Foto: Sutton
Weißer Rauch: Red Bull und Renault gehen getrennte Wege, Foto: Sutton

Trotz der vielen gemeinsamen Erfolge war die Beziehung zwischen Red Bull und Renault stets belastet. Renault fühlte sich nie in ausreichendem Maße wertgeschätzt, während Red Bull regelmäßig scharf gegen die Franzosen aufgrund deren mangelhaften Leistungsfähigkeit schoss. Am 15. September gab Renault-Chef Carlos Ghosn im Rahmen der IAA in Frankfurt schlussendlich das Ende der Partnerschaft bekannt. Mit welchen Motoren Red Bull 2016 an den Start gehen wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch immer offen, nach Absagen von Mercedes und Ferrari deutet nun jedoch viel auf Honda hin.