Der Mexiko Grand Prix, der am kommenden Wochenende sein Comeback feiert, ist eines der ältesten Rennen der Formel 1. 1962 wurde er erstmals ausgetragen, allerdings als nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Event. 1963 wurde der Mexiko Grand Prix offiziell in den Kalender der Formel 1 aufgenommen und fand bis 1970 jedes Jahr statt. Das Event verschwand jedoch wieder aus dem Kalender, da aufgrund unkontrollierbarer Zuschauermaßen die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war. Es lief sogar ein Hund über die Strecke, den Jackie Stewart anfuhr.

1986 kehrte der Mexiko Grand Prix zurück und wurde bis einschließlich 1992 ausgetragen. Inklusive des nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Rennens von 1962 fanden demnach 16 Grands Prix statt. Vor dem Rennen 1992 erreichte die Luftverschmutzung in Mexico City ein Rekordlevel, die Regierung musste Notfallmaßnahmen einleiten. Zudem wuchs die Kritik an der Strecke, die Fahrer beschwerten sich über die Bodenwellen.

Erstes Podium für Michael Schumacher

Michael Schumacher fuhr in Mexiko zum ersten Mal aufs Podest, Foto: Sutton
Michael Schumacher fuhr in Mexiko zum ersten Mal aufs Podest, Foto: Sutton

Die Rennstrecke in Mexiko City, die zunächst Magdalena Mixhuca hieß, war die erste internationale Rennstrecke in Mexiko. Später wurde sie nach den Brüdern Ricardo und Pedro Rodriguez benannt, die beide bei Rennunfällen ums Leben kamen: Autodromo Hermanos Rodriguez.

Manch ein Fahrer und mach ein Team erlebte dort seine Glanzstunden. So etwa Gerhard Berger, der 1986 seinen ersten Sieg und auch den ersten für Benetton einfuhr. Dasselbe war Richie Ginther bereits 1965 für Honda gelungen.

Alain Prost machte ebenfalls mit einem besonderen Sieg von sich reden. 1990 fuhr er von Startplatz 13 zum Sieg, nachdem der vormals Führende Ayrton Senna mit einem schleichenden Plattfuß und daraus resultierendem Aufhängungsschaden aufgeben musste. Um die Plätze zwei und drei lieferten sich Nigel Mansell und Berger ein hartes Duell, das Mansell für sich entschied.

Ayrton Senna hatte in Mexiko zwei schwere Unfälle, Foto: Sutton
Ayrton Senna hatte in Mexiko zwei schwere Unfälle, Foto: Sutton

Ein Erfolgserlebnis gab es in Mexiko auch für Michael Schumacher: 1992 fuhr der Rekordweltmeister seinen ersten von insgesamt 155 Podestplätzen ein. In gewisser Sicht auf Kriegsfuß mit der Strecke stand Senna, der zwei schwere Unfälle hatte. 1991 flog er in der berühmt-berüchtigten Kurve Peraltada ab, 1992 in den Esses.

Erfolgreichster Fahrer auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez war Jim Clark, der nach der Premiere noch zwei weitere Rennen gewinnen konnte. Sein erster Triumph war ein besonderer, denn er siegte gemeinsam mit Trevor Taylor - beim Boxenstopp hatten die Piloten getauscht. Sie sollten das letzte Duo sein, das gemeinsam einen Grand-Prix-Sieg feiert.

Legendäre Titelrennen

1964 und 1968 fiel in Mexiko jeweils die Titelentscheidung. 1964 kämpften bei den Fahrern Clark, John Surtees und Graham Hill um den Pokal, bei den Teams Ferrari, BRM und Lotus. Hill wurde während des Rennens von Lorenzo Bandini getroffen und hatte daraufhin Probleme. In der letzten Runde gab Clarks Motor den Geist auf. Bandini ließ seinen Teamkollegen Surtees vorbei, der mit Platz zwei den Titel feierte - nur einen Punkt vor Hill. Ferrari gewann die Meisterschaft, Dan Gurney das Rennen.

1968 sollte die Entscheidung zwischen Hill, Stewart und Denny Hulme fallen. Letzterer erlitt einen Aufhängungsschaden und flog ab, Stewart plagten diverse technische Probleme. Hill sicherte sich den Sieg und seinen zweiten Weltmeistertitel.

Tod eines Nationalhelden

Eine Statue erinnert an die Gebrüder Rodriguez, Foto: Sutton
Eine Statue erinnert an die Gebrüder Rodriguez, Foto: Sutton

Die Strecke in Mexiko City steht allerdings nicht nur für Triumphe und Glanzstunden, sondern war von Anfang an auch ein trauriges Kapitel in der Formel 1. Ricardo Rodriguez, der mit 19 Jahren sein Renndebüt gab und als große Hoffnung galt, kam im Training zum ersten Mexiko Grand Prix ums Leben.

Rodriguez ist nach wie vor der jüngste Pilot, der sich für die erste Startreihe qualifizierte. Bei seinem Gaststart für Ferrari beim Italien Grand Prix 1961 fuhr er zu Startplatz zwei. Ein Schaden an der Benzinpumpe beendete damals sein Rennen. 1962 erhielt er einen Werksvertrag bei Ferrari. Die Scuderia ging jedoch nicht in Mexiko an den Start, weshalb Rodriguez einen Lotus 24 pilotierte. Er kam ums Leben, weil in der Peraltada-Kurve die Aufhängung versagte. Er starb mit gerade einmal 20 Jahren, acht Monaten und 18 Tagen.