Die Option Mercedes scheint endgültig abgehakt und veraltete Ferrari-Motoren kommen nicht in Frage: Für Red Bull wird die Luft zusehends dünn. Der Vertrag mit Renault wurde seitens des österreichischen Teams gekündigt. Damit stehen Red Bull und die kleine Schwester Toro Rosso derzeit ohne Motorenpartner für 2016 da. Ein möglicher Ausstieg aus der Königsklasse nimmt immer konkretere Formen an. Der Rattenschwanz, den dieser Schritt nach sich ziehen würde, ist ein langer.

So stellt man bei Pirelli den F1-Verbleib selbst in Frage. "Wir würden darüber sehr ernsthaft nachdenken", sagte Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery gegenüber Autosport. "Zwei erstklassige, gut abgesicherte, professionelle Teams zu verlieren, wäre deprimierend. Ein sofortiger Ersatz sei derzeit trotz des Einstiegs von Haas F1 nicht in Sichtweite. "Man sagt zwar immer, dass ein Team geht und ein anderes kommt. Aber wir sprechen hier von einem enormen Investment, das Red Bull über viele Jahre eingebracht hat. Unserer Sicht nach würde dies den Sport dramatisch schwächen."

Vor Red Bull und Toro Rosso hat Hembery besonderen Respekt: "Wir bewundern sie dafür, was sie für den Sport insbesondere in Bezug auf Fahrerentwicklung geleistet haben. Sie arbeiten an der Basis und führen Fahrer in die Formel 1 - von Sebastian Vettel bis zu den vier Talenten dieses Jahr." Doch auch der Einsatz neben der Rennstrecke beeindruckt den Briten. "Sie sind auch ein Team, das auch außerhalb des Formel-1-Zirkus den Sport fördert", so Hembery. "Sie investieren hohe Summen, um die F1 an neue Orte und Städte zu bringen und Interesse zu generieren. Daher ist aus unserer Sicht als Sponsor jedes Risiko, beide Teams zu verlieren, ein Desaster für die Formel 1."