Ferrari wurde Suzuka wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Nach dem Schwächeanfall der Silberpfeile in Singapur hatte manch ein Tifosi bereits davon geträumt, Sebastian Vettel könnte das Wunder schaffen und den Weltmeistertitel gewinnen, doch in Suzuka präsentierte sich Mercedes wieder in altbekannter Stärke und feierte einen letztlich souveränen Doppelsieg, während Vettel nur Dritter wurde.

Arrivabene rechnet nicht mit dem Titel, Foto: Sutton
Arrivabene rechnet nicht mit dem Titel, Foto: Sutton

Fünf Rennen vor dem Saisonende beträgt Vettels Rückstand auf Lewis Hamilton somit 59 Punkte, sodass der Heppenheimer nur mehr rechnerische Titelchancen hat. Das ist auch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene bewusst. "Wenn man in der Lotterie gewinnt, bist du ein Millionär. Aber du musst sehr, sehr glücklich sein - so glücklich wie wir hätten sein müssen", sagte der Italiener nach dem Rennen in Suzuka.

Allzu viele Chancen hatte man sich bei der Scuderia aber auch nach dem Erfolg von Singapur nicht ausgerechnet, wie Arrivabene festhielt. "Wir wussten immer, dass nicht eine Strecke wie Singapur, sondern eine wie Silverstone der wahre Maßstab ist", so der Teamchef, der sich damit zufrieden zeigte, dass es Ferrari gelang, den Rückstand auf Mercedes seit dem Großbritannien GP zu verringern. "Ich bin stolz auf die Arbeit unserer Ingenieure."

Nächste Ferrari-Chance in Russland?

Ferraris nächste Chance könnte sich in zwei Wochen in Sochi bieten, da es sich dabei um eine Strecke handelt, die Mercedes trotz des Doppelsiegs im Vorjahr nicht unbedingt entgegenkommt. "Es ist ein bisschen eine komische Strecke, ich weiß nicht, wem genau die liegt oder nicht liegt", mutmaßte Vettel.