Platz zwei in Suzuka war zum Greifen nah und laut Sebastian Vettel auch möglich. Doch Mercedes überraschte den Ferrari-Piloten in Runde 30 mit einem Undercut von Nico Rosberg. Dabei war es eigentlich Vettels Plan in dieser Runde an die Box zu kommen.

Überrascht von Mercedes

Die Bilanz ist positiv: Von Platz vier gestartet beendete Vettel den Großen Preis von Japan am Podium, wenn auch nur auf Position drei. Es ist sein zehnter Auftritt am Podest für die Scuderia. Dennoch zeigt sich Vettel nach dem Rennen enttäuscht. Ein Strategiefehler hatte ihm letztendlich den zweiten Platz gekostet.

Gleich nach dem Start lies Vettel Valtteri Bottas und Rosberg hinter sich und schnappte sich Rang zwei hinter Lewis Hamilton. Eine Position die er bis zur Hälfte des Rennens souverän verteidigen konnte. Bis Mercedes Rosberg in Runde 30 an die Box rief und damit zum Undercut ansetzte.

Ferrari reagierte zwar schnell und lies Vettel eine Runde später nachziehen, jedoch fuhr der Mercedes-Pilot in seiner Outlap absolute Sektorenbestzeit und konnte somit vor Vettel bleiben. "Wir waren überrascht wie stark Nico war", gibt Vettel nach dem Rennen zu.

Bis Runde 30 konnte Vettel Konkurrent Rosberg hinter sich halten, Foto: Sutton
Bis Runde 30 konnte Vettel Konkurrent Rosberg hinter sich halten, Foto: Sutton

Das war unser Plan

Dabei war es eigentlich der Plan des Ferrari-Piloten, sich in Umlauf 30 einen neuen Satz Reifen zu holen. "Wir wollten selbst in dieser Runde reinkommen, haben uns dann aber überlegt mit dem Abstand zu Nico können wir es uns erlauben, nochmal eine Runde zu warten", erzählt Vettel. Ein Fehler, der ihm letztendlich Rang zwei kostete.

Denn als Rosberg in die Boxengasse einbog, konnte die Scuderia nur mehr reagieren. "Wir haben Nico unterschätzt. Er war dann einfach schneller als wir erwartet hatten", gibt Vettel zu. "Wir dachten, dass die Lücke und die eineinhalb Sekunden Vorsprung genug seien, aber so war es leider nicht."

Vettel ist sich sicher, dass er sonst seinen zweiten Platz verteidigt hätte. "Die Pace war sehr gut und wir konnten Nico immer auf Distanz halten als er hinter uns war", so die Begründung des 28-Jährigen. "Der Plan war natürlich, dass auch im letzten Stint so anzugehen, aber das ging in die Hose, weil wir die Position verloren hatten." Denn überholen konnte Vettel den starken Mercedes von Rosberg nicht mehr. "Ich glaube es ist relativ unnatürlich, dass das langsamere Auto am schnelleren Auto vorbei fährt", bleibt der Deutsche realistisch.

Attacke erst nach Russland

Dennoch zeigt sich Vettel zufrieden mit seiner Ausbeute in Japan. Immerhin fuhr der Ferrari-Pilot bereits zum siebenten Mal in Folge in die Top-3 in Suzuka. "Es ist toll hier wieder am Podium zu stehen, denn ich liebe diese Strecke und auch die Fans", so Vettel. "Zudem gab diesmal kein Safety Car, dennoch waren wir viel näher dran als in den Rennen davor. Es gibt genug Gründe zufrieden zu sein."

In der WM-Wertung liegt Vettel unterdessen mit 218 Punkten weiterhin auf Platz drei. Elf Zähler fehlen ihm dabei auf Rosberg, 59 Punkte auf WM-Leader Hamilton. Für Russland erwartet sich Vettel allerdings weniger Chancen. "Es ist ein bisschen eine komische Strecke, ich weiß nicht, wem genau die liegt oder nicht liegt", so der Deutsche. Er erhofft sich gute Ergebnisse in den letzten vier Saisonläufen. "Danach können wir noch richtig Gas geben. Dann werden wir versuchen in jedem Rennen zu attackieren", verspricht der Ferrari-Pilot.