So schlecht das Qualifying für Tor Rosso lief, so viel haben sie aus der Situation im Rennen gemacht. Sowohl Max Verstappen als Neunter, als auch Carlos Sainz Jr. einen Rang dahinter landeten am Ende in den Punkten. Nach den Diskussionen in Singapur, als Verstappen eine Team-Anweisung, Sainz vorbeigehen zu lassen, ignorierte, begegneten sich die beiden auch in Suzuka direkt auf der Strecke. Das Duell verlief jedoch harmlos.

"Es war ein tolles Rennen", so Verstappen, der von Platz 17 gestartet war und in bekannter Manier durchs Feld pflügte. "Ich glaube, dass der Start ganz gut war und ich konnte Nasr gleich in Sektor eins überholen, musste ihn in der Haarnadelkurve allerdings wieder ziehen lassen, da ich mich leicht verbremste und nicht zu viel riskieren wollte", schildert der 17-Jährige.

Mit Fernando Alonso duellierte sich Max Verstappen viele Runden, Foto: Sutton
Mit Fernando Alonso duellierte sich Max Verstappen viele Runden, Foto: Sutton

In der Folge hing er jedoch lange hinter dem Brasilianer fest. "Aber nach meinem ersten Boxenstopp konnte ich pushen, bis ich dann auf Kvyat und Alonso aufgelaufen bin." Während sich das Duell durch einen Stopp des Russen selbst erledigte, zeigte Verstappen auf der Strecke auch gegen den zweimaligen Weltmeister tollen Sport und überholte Alonso außen in Kurve 1. Am Ende konnte er sogar noch auf Teamkollege Sainz aufschließen und auch den Spanier - allerdings ohne viel Gegenwehr - passieren. "Von Platz 17 auf 9 zu fahren auf einer Strecke wie hier ist ein gutes Ergebnis und ich bin glücklich, wieder Punkte gesammelt zu haben", so Verstappen.

Sainz trifft Poller am Boxeneingang

Dass Sainz überhaupt noch in Reichweite lag, hatte sich der Spanier selbst zuzuschreiben. Fast 20 Sekunden hatte Sainz während des Rennens Vorsprung auf Verstappen, da er im Gegensatz zu seinem Teamkollegen freie Fahrt hatte. Doch als Sainz zu seinem zweiten Boxenstopp kam, traf er die Einfahrt nicht richtig und riss den aufgestellten Poller mit sich. Dadurch beschädigte er sich den Frontflügel, seine Crew war allerdings nicht darauf vorbereitet und musste schnell erst einen neuen Flügel beschaffen. Dieser Fauxpas kostete ihm etwa 16 Sekunden.

Für Carlos Sainz Jr. war mehr drin als nur Rang zehn, Foto: Sutton
Für Carlos Sainz Jr. war mehr drin als nur Rang zehn, Foto: Sutton

"Bis zu meinem Fehler am Boxeneingang war es ein sehr gutes Rennen, ich würde sogar sagen, mein bestes Rennen des Jahres", erkannte Sainz. Es war ein guter erster Stint auf den Options-Reifen und ein noch besserer dann auf den harten Reifen. Ich bin regelrecht geflogen und konnte die Autos vor mir überholen", schilderte der 21-Jährige. Das Zustandekommen seines Fehlers erklärte er durch ein strategisches Vorhaben gegen Pastor Maldonado.

"Das Team sagte mir, ich sollte das Gegenteil von dem machen, was Maldonado macht. Es sah so aus, als würde er in die Box gehen, daher wollte ich draußen bleiben. Plötzlich aber entschied er sich doch, weiterzufahren und ich war so aggressiv am Boxeneingang, dass ich den Poller getroffen habe und mir den Frontflügel beschädigt habe", erklärte er das Missgeschick. Die verlorene Zeit warf ihn auch hinter Sergio Perez zurück, wodurch er im direkten Zweikampf seine Reifen hart beanspruchte. "Am Ende ging es nur darum, das Auto nach Hause zu bringen. Das Team hat einen super Job gemacht und ich bin sicher, wir wären besser aus diesem Rennen herausgegangen als auf Platz 10 ohne meinen Fehler. Es war ein typischer Fehler eines Rookies und ich lerne daraus", richtete Sainz den Blick wieder nach vorne.

In Sochi noch stärker?

Teamchef Franz Tost hob vor allem die positiven Aspekte des Rennens hervor und lobte seine beiden Fahrer. "Beide Fahrer haben einen fantastischen Job gemacht, besonders Carlos im ersten Stint, als er einige Autos überholte und eine gute Performance gezeigt hat", so Tost über den Spanier. Aber auch Verstappen ließ er nicht außer Acht. "Von Platz 17 auf 9 zu fahren zeigt, wie stark sein Rennen war." Die Platzierungen ließen ihn am Ende mehr als zufrieden auf das Rennen blicken. "Aus strategischer Sicht, haben wir alles herausgeholt. Mit beiden Autos in den Punkten zu landen, ist ein gutes Resultat", so Tost, der in Sochi erwartet, dass sein Team stärker sein wird als in Suzuka.