Das Wunder beim Heimspiel blieb für McLaren Honda erwartungsgemäß aus. Fernando Alonso konnte sich immerhin in Q2 schieben und startet im Rennen in Suzuka von Platz 14, Jenson Button verpasste den Einzug in die zweite Runde der Qualifikation und geht von Rang 16 aus in den Grand Prix. Der Brite haderte dabei gleich mit mehreren Schwierigkeiten. War seine erste fliegende Runde durch ein falsches Setting des Motors behindert, wurde er in seinem zweiten Versuch durch die von Max Verstappen ausgelöste gelbe Flagge behindert.

"Durch die gelbe Flagge im Mittelsektor musste ich lupfen. Ohne die wäre ich wahrscheinlich durchgekommen. Im letzten Sektor konnte ich noch etwas Zeit herausfahren, aber es war nicht genug", schilderte Button. Sein Problem im ersten Versuch war dagegen weitaus außergewöhnlicher. "Normalerweise teilen die Ingenieure immer vor Beginn der Runde mit, welches Motoren-Setting man nehmen soll. Aber dieses Mal haben sie es nicht gemacht. Dadurch musste ich schätzen und ich habe falsch geschätzt", haderte der Routinier mit seinem Nachmittag.

Am Sonntag rechnet er damit, dass die Reifensituation eine wichtige Rolle spielen wird. "Es wird ein hartes Rennen für alle, vor allem aufgrund der Reifen, denn der Druck ist hier so hoch. Dadurch überhitzen sie nach einer Runde. Wir hoffen, dass wir morgen keine Probleme bekommen", so Button.

Jenson Button kämpfte mit mehreren Problemen, Foto: Sutton
Jenson Button kämpfte mit mehreren Problemen, Foto: Sutton

Alonso: Beste Suzuka-Runde der Karriere

Für Fernando Alonso lief es im Qualifying dagegen deutlich besser. Der Spanier war von seinem Versuch in Q2 sogar absolut begeistert. "Das war wahrscheinlich die beste Runde meiner Karriere, die ich in Suzuka gefahren bin. Ich kann noch hundert Reifensätze draufpacken und die Runde wiederholen, ich würde die Zeit nicht verbessern", verfiel Alonso nahezu ins Schwärmen. Dass es dennoch nur zu Rang 14 reichte, spiegelt für den 34-Jährigen die aktuelle Situation wider. " Jeder arbeitet hart und versucht, die Situation zu verbessern. Es ist nicht so, dass wir uns alle zurücklehnen und nicht alles versuchen", nimmt er sein Team in Schutz.

Am Freitag jährte sich sein erster WM-Titel zum zehnten Mal. An einen baldigen dritten Titel will er noch nicht denken. "Es gibt keine magischen Lösungen von einem Rennen zum anderen. Wir müssen beziffern, wie wir uns innerhalb eines Jahres verbessern können. Ich glaube, wir sind 2,1 Sekunden zurück, das ist eine sehr große Lücke und wir versuchen es, in einem Winter zu schaffen. Aber wenn es nicht klappt, müssen wir vielleicht noch ein Jahr warten", gibt er sich realistisch.

Im Rennen erwartet er keinerlei Wunderdinge. "Es wird hart. In der ersten Runde müssen wir schon nach hinten schauen, während des Rennens werden wir vermutlich mit Sauber kämpfen", glaubt Alonso. "Es wird ein hartes Rennen, wir versuchen unser Bestes und hoffen auf ein kleines Wunder in Form von Punkten." Gerade für die vielen Honda-Fans vor Ort, die das Team bedingungslos unterstützen, wäre es wichtig, zumindest anzukommen. "Es wäre wirklich gut, vor den Heimfans die karierte Flagge zu sehen. Ein gutes Rennen ist das Minimum, was wir ihnen geben müssen. Aber es gibt keine Garantie", hält sich Alonso zurück.