Nach der Hitzeschlacht von Singapur stand für die Piloten in Suzuka am Freitag eher eine Geduldsprobe an. Sowohl FP 1, als auch FP2 waren verregnet. Auch wenn die Strecke immer wieder einmal etwas abtrocknete, für Slicks war es stets noch zu nass. Deshalb kamen Full-Wets und Intermediates zum Einsatz.

Doch auch unter den gegebenen Bedingungen bauten die Regenreifen schnell ab. Schon auf den TV-Bildern war gut zu erkennen, dass sich auf manchen Vorderreifen kaum mehr Profil befand. Die schnellen Esses-Kurven belasten die Vorderachse extrem. Fast alle Piloten klagten deshalb schon nach wenigen Runden über starkes Untersteuern.

Die Vorderreifen werden stark beansprucht, Foto: Sutton
Die Vorderreifen werden stark beansprucht, Foto: Sutton

Weil ein Reifenwechsel im Training unproblematisch ist, hätten die Piloten eigentlich neue Pneus draufmachen können. Allerdings ist es ähnlich wie bei den Trockenreifen: Jedem Fahrer steht am Wochenende nur eine begrenzte Anzahl an Reifensätzen zur Verfügung. Und bei den Regenreifen kann das knapp werden.

Insgesamt erhält jeder Pilot sieben Sätze Regenreifen. Vier davon sind Intermediates, drei Vollregenreifen. Einige Piloten haben schon im ersten Freien Training beide Reifensätze gefahren. Jene Piloten nutzten deshalb am Nachmittag nur die bereits angefahrenen Pneus. Weil Valtteri Bottas in FP1 bereits 13 Runden mit den Intermediates fuhr, ging er am Nachmittag erst gar nicht mehr raus.

Spätestens aber im zweiten Freien Training hatte jeder Pilot einen Satz Intermediates und einen der Vollregenreifen gefahren. Mehr aber auch nicht. Damit stünden für das restliche Wochenende noch drei Sätze Intermediates und zwei Sätze Regenreifen zur Verfügung. Das ist nicht gerade viel - vor allem, wenn man bedenkt, dass die Reifen nach zehn Runden schon spürbar eingebrochen sind.

Sonderregel für nassen Freitag

Für den Fall, dass eine der beiden Sessions am Freitag unter feuchten oder nassen Bedingungen stattfindet, gibt es noch einen Passus im Reglement. Wenn dieser Fall eintritt, erhält jeder Pilot vor dem dritten Training einen zusätzlichen Satz Intermediates. Dafür muss ein gebrauchter Satz der grün markierten Pneus zurückgegeben werden. Bleiben also für Samstag und Sonntag noch vier Sätze Intermediates und zwei Full-Wets.

Mit den Slicks müssen die Piloten nicht mehr haushalten, Foto: Sutton
Mit den Slicks müssen die Piloten nicht mehr haushalten, Foto: Sutton

Das ist allerdings - wenn das gesamte Wochenende nass bleibt - auch nicht viel. Die Regelmacher gehen schlichtweg nicht davon aus, dass das gesamte Wochenende verregnet ist. Und die Vorhersagen sind gut: Das Regenrisiko für Samstag und Sonntag ist gering.

Für den Fall, dass beide Trainingssitzungen am Freitag verregnet sind, gibt es übrigens auch noch eine Sonderregel. Ein Satz der Trockenreifen muss dann nicht vor FP3, sondern erst vor dem Qualifying zurückgegeben werden. Somit bleiben jedem Piloten für das verbleibende Wochenende noch entweder fünf Sätze Prime und fünf Sätze Option oder vier Sätze Prime und sechs Option - je nachdem, ob er in FP3 einen Satz Option oder einen Satz Prime mehr nutzen will.

  • 13 Sätze Trockenreifen pro Fahrer: 7 Prime, 6 Option
  • Ein Satz Prime nur für ersten 30 Minuten FP1, ein weiterer nur für Rest FP1
  • Ein Satz Prime nur für FP2, ein Satz Option nur für FP2
  • Wenn FP1 und FP2 nass, darf ein Satz der FP2-Sätze in FP3 genutzt werden
  • Ein Satz Option nur für Q3, wenn Q3 nicht erreicht, dann für Rennen
  • 7 Sätze Regenreifen pro Fahrer: 4 Intermediates, 3 Full-Wets
  • Wenn FP1 oder FP2 nass, zusätzlicher Satz Intermediates