Mercedes scheint zurück in Form zu kommen. Auch wenn die ersten Trainingsläufe im nassen Suzuka noch keine Aufschlüsse über die Trocken-Performance der Silberpfeile geben können, so war am Freitag dennoch ein gewisser Trend zurück an die Spitze zu erkennen.

Zurück zur dritten Power Unit

Nico Rosberg hat mit seiner Monza-Power Unit einen neuen Versuch gewagt. Der Motor, den man in Italien nach dem dritten Freien Training wegen eines Lecks im Kühlsystem zunächst aussortiert hatte, wurde am Freitag in Japan wieder eingesetzt.

Und Aggregat Nummer drei hielt stand. Auf nasser Fahrbahn spulte Rosberg am Freitag 22 Runden ab. "Wir haben den Motor heute das erste Mal seit Monza in Betrieb gehabt und es scheint so, als würde er wieder gut laufen", zeigt sich der Deutsche zuversichtlich.

Teamintern hatte Rosberg am Freitag die Nase vorne, Foto: Sutton
Teamintern hatte Rosberg am Freitag die Nase vorne, Foto: Sutton

Keine Panik

Mit Rang drei in der Vormittagssession und Platz zwei am Nachmittag war Rosberg in beiden Trainingsläufen schneller als Teamkollege Lewis Hamilton. Nur Carlos Sainz und Daniil Kvyat kamen am Vormittag besser mit den Bedingungen zurecht. "Das Auto fühlte sich heute gut im Nassen an. Wir konnten einige Runden fahren und ein gutes Setup für nasse Bedingungen finden", erklärte der Mercedes-Pilot am Freitag.

Der Nachmittag verlief für den 30-Jährigen sogar noch besser. Nur Red Bull-Pilote Kvyat war im zweiten Freien Training um 0,023 Sekunden schneller als Rosberg. "Daniils Zeiten sprechen für sich. RBR ist im Moment direkt hinter uns", ist sich der Deutsche bewusst.

Dennoch will Rosberg für das Wochenende zuversichtlich bleiben. "Es ist dasselbe Auto mit dem wir die Rennen bis Singapur gewonnen haben, wir haben ja nichts verändert", weiß der 30-Jährige. "Wir haben keine Panik."

Um jedoch wie gewohnt am Podium zu stehen, wartet auf Mercedes noch einiges an Arbeit. "Da es am Samstag und Sonntag trocken sein soll, müssen wir morgen Vormittag noch viel im 3. Training lernen. Das wird eine Herausforderung, weil uns wenig Zeit bleibt."

Hamilton wollte am Freitag kein Risiko eingehen, Foto: Sutton
Hamilton wollte am Freitag kein Risiko eingehen, Foto: Sutton

Rutschig und nass

Teamkollege Lewis Hamilton hatte am Freitag sichtlich wenig Spaß in Suzuka. "Es war rutschig, nass und gab viel Aquaplaning - das sind nicht gerade die spannendsten Bedingungen", so der Mercedes-Pilot. Nur 14 Runden konnte der WM-Leader deshalb abspulen. "Heute war kein guter Tag für uns hier im Fahrerlager und die Fans, die den gesamten Tag im Regen gesessen haben und darauf warteten, die Autos zu sehen", so der Brite am Freitag.

Mehr als Rang fünf am Vormittag und Position drei am Nachmittag war deshalb auch nicht drinnen für Hamilton. "Wir wollten heute nicht zu viele Risiken eingehen, da es keinen Sinn machte, das Auto oder das Getriebe zu beschädigen", erklärt der 30-Jährige seine Performance. Umso mehr Fokus wird deshalb auf das dritte Training am Samstag gelegt. "Hoffentlich ist es morgen trocken. Denn heute haben wir nicht wirklich etwas gelernt."