Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat die erste Qualifying-Niederlage seit dem Spanien GP im Mai dieses Jahres einstecken müssen. Nach sieben Pole-Positions in Folge startet der WM-Führende in Singapur nur von Platz fünf aus ins Rennen am Sonntag. Mit fast 1,5 Sekunden lag er deutlich hinter Sebastian Vettel, der am schnellsten unterwegs war. Beim siegesgewohnten Mercedes-Team dominierte nach dieser Niederlage ein wenig die Ratlosigkeit.

Auch Toto Wolff ist ratlos, aber Niki Lauda hat einen Plan

Hamilton versuchte sich zumindest an einer Erklärung: "Wir kennen den Grund noch nicht, warum wir heute nicht so schnell waren. Wir haben uns schwer getan mit den Reifen, die waren das Problem, wir haben sie nicht zum Arbeiten bekommen. Da ist ein großes Fragezeichen über unseren Köpfen, warum die Reifen keinen Grip aufgebaut haben." Hamilton verpasste es mit diesem Ergebnis, Ayrton Sennas Rekord von acht Pole Positions in Folge einzustellen. Auch der 21. Start nacheinander aus der ersten Reihe bleibt ihm somit verwehrt. Die 41 Rennsiege der brasilianischen Legende kann der Brite in Singapur theoretisch noch erreichen, doch hoch ist die Wahrscheinlichkeit auf dem engen Stadtkurs nicht.

"Es ist schwer, hier nach vorne zu kommen, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Wir pushen aber weiter und geben nicht auf", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Qualifying trotzig. Aufsichtsratschef Niki Lauda pfichtete seinem österreichischen Landsmann bei. "Das Auto geht so ins Parc ferme. Das Auto geht also genau so ins Rennen. Wenn vorne alle normal fahren und man hat keine bessere Strategie, dann ist es unmöglich, nach vorne zu kommen, denn es ist unmöglich zu überholen auf dieser Strecke", erklärte der 66-Jährige.

Hamilton selbst gab für das Rennen das Motto "Attacke" aus und räumte ein: "Mehr können wir nicht machen. Das Ziel ist immer noch zu gewinnen. Aber Red Bull war sehr schnell auf den Longruns. Ich bezweifle, dass wir da bis morgen etwas finden." Es sei aber aufregend, mal wieder diese Art des Kämpfens zu erleben. Lauda sah immerhin theoretisch noch einen Weg: "Die einzige Möglichkeit ist, mit einem Undercut zu versuchen, den einen oder anderen zu erwischen. Das Rennen ist lang, vielleicht kommt ein Safety-Car oder so etwas. Die Hoffnung ist da."