Nachdem sechs deutschsprachige Piloten das Rennwochenende in Bahrain begonnen hatten, beendeten nur je ein Deutscher und ein Österreicher den Großen Preis von Bahrain. Während Alex Wurz sich nach seiner Freitagsbestzeit noch am gleichen Tag vom aktiven Renngeschehen verabschieden musste, kam das Rennende für Michael Schumacher, Nick Heidfeld und Christian Klien unerwartet.

Der Tag der Deutschen

Die beste Platzierung eines der deutschsprachigen Akteure ging somit klar an den viertplatzierten Ralf Schumacher, der nach dem Qualifying nur drittbester Deutscher war. "Für uns ist so ein Resultat beim zweiten Rennen in Folge super", freute sich Ralf mit seinem Teamkollegen. "Bei Jarno war es fast zu erwarten, aber bei mir nach dem elften Platz am Samstag hat keiner damit gerechnet. Dass wir so weit nach vorne gekommen sind, ist schon toll. Klar haben wir einen unheimlichen Schritt nach vorne gemacht. Aber es ist noch eine lange Saison. Wir werden unser Bestes geben und versuchen, die Performance zu halten."

Dennoch trauerte der Kerpener einer besseren Platzierung nach. "Das Endergebnis wurde von meinem Qualifyingfehler diktiert, welcher mich einige Startplätze kostete. Dennoch haben wir zwei Autos in den Punkterängen und eines davon sogar auf dem Podium. Nach meinem 5. Platz in Malaysia und dem vierten Rang hier, muss es nun mein Ziel sein beim nächsten Mal auf dem Podium zu stehen."

Für Michael Schumacher war das frühe Aus mit einem Hydraulikdefekt zweifelsohne "schade und enttäuschend": "Bei einem neuen Auto gibt es natürlich immer Zweifel. Aber wir waren uns ziemlich sicher und ich kann auch niemandem einen Vorwurf machen! Das wäre absolut fehl am Platz. Ich glaube, dass es absolut die richtige Strategie war. Bis Imola haben wir jetzt drei Wochen Zeit uns vorzubereiten und ausgiebig zu testen."

Auf der "positiven Seite" verbuchte der Deutsche nach seinem dritten "enttäuschenden" Rennwochenende des Jahres jedoch "die fantastischen Fortschritte" des neuen Autos. So konnte der Ferrari-Star "bis zu meinem Ausfall" mit Fernando Alonso mithalten. "Das Auto war sehr konkurrenzfähig und ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Rennen noch besser sein werden."

Ebenso "enttäuscht" wie Michael Schumacher war auch Nick Heidfeld, nach seinem Motorschaden. "Vor allem, weil ich sehr gut im Rennen lag und sicher Punkte geholt hätte", so der frustrierte Deutsche. "Man muss allerdings sehen, dass mein Motor der einzige im gesamten Feld war, der schon in Malaysia gelaufen ist. Für ihn war dieses Rennen unter Extrembedingungen das zweite in Folge. Bei WilliamsF1 und BMW arbeiten alle unter Hochdruck. Es ist schade, dass das heute passiert ist. Aber ich bin sicher, wir fahren den Lohn für die harte Arbeit bei den nächsten Rennen ein."

Der Tag der Österreicher

Patrick Friesacher und sein Minardi Team freuen sich ebenfalls auf das nächste Rennen - allerdings aus einem anderen Grund: Als letztes Team wird Minardi in Imola mit dem neuen 2005er Wagen antreten.

Die beiden Piloten freuen sich jedenfalls schon sehr darauf. In Bahrain waren sie aber auch mit ihrem PS04B zufrieden: "Ich konnte zu Beginn mit den Jordan mithalten, aber dann zur Rennmitte begann ich am Heck Grip zu verlieren und verlor dadurch Zeit", beschrieb Patrick Friesacher ein ähnliches Problem wie Bridgestone-Kollege Barrichello. "Davor war das Auto wirklich gut. Ich bin ziemlich glücklich mit dem heutigen Ergebnis, welches wahrscheinlich das letzte mit dem alten Auto gewesen ist."

Der zweite Österreicher Christian Klien zeigte sich vor dem Rennstart in der Startaufstellung noch optimistisch und gelassen. Mit der großen Hitze auf der nicht im Schatten liegenden Grid-Seite konfrontiert, schätzte er diese als "keine große Gefahr" ein. Weit gefehlt möchte man nun sagen. Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer...

Schließlich konnte niemand wissen, dass Klien blieb beim Vorstart mit abgestorbenem Motor stehen bleiben sollte. "Mein Auto blieb am Start aufgrund eines Elektrikproblems stehen", so der Österreicher. "Es ist eine Schande, denn das gesamte Wochenende verlief wirklich gut für mich."