Bereits vor einigen Wochen, als bekannt wurde, dass der Kalender für 2016 21 Rennen umfassen soll, hatte Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn ihren Unmut ausgedrückt. Vor allem für kleine Teams sei ein derartiger Umfang schwierig zu bewältigen. Außerdem fürchtete sie, den Markt zu übersättigen.

"Machbar ist alles", meinte sie vor dem Singapur GP gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Sie können auch jedes Wochenende fahren und Weihnachten ein Rennen haben. Die Frage ist die Sinnhaftigkeit und die Folgen für die Teams. Gut, man kann sagen: Dann sollen eben die Teams aufstocken und dann hat man anstatt 60 Leuten am Platz 100, die ich dann rotieren kann. Das ist alles machbar. Für mich ist die viel sinnhaftere Frage, ob das gut ist für uns."

Kaltenborn nennt die Masse an Tennis-Turnieren als Negativbeispiel aus einer anderen Sportart. "Wie viele schaut man sich aktiv an? Vielleicht die Grand Slams und ein paar ausgewählte wie Monaco. Wenn man jetzt bei uns jedes Wochenende ein Rennen macht, wo ist dann noch das Exklusive? Warum soll dann jemand so viel Geld zahlen?", fragte sie. "Man könnte natürlich sagen, dass jeder nur ein Drittel zahlt. Das wird aber nicht so lang gehen, wenn ich das Gelddiktat in der Formel 1 im Moment sehe. Da tun wir uns keinen Gefallen mit."

Mit der Idee, mehrere Rennen in einer Region zu fahren - wie es in der Europa-Saison ja bereits größtenteils der Fall ist - kann sie sich anfreunden. "Das würde aus logistischer Sicht auf jeden Fall Sinn machen, wenn man auch einmal in einer Region bleibt und nicht ständig hin- und herspringt." Dennoch gibt es auch hier Bedenken. "Man müsste allerdings überlegen, wie man Updates ans Auto bringt. Für ein kleineres Team wie unseres ist es schwierig, immer diese Frachtkosten zu haben."