Wie sehr magst du die Herausforderung, die der Marina Bay Circuit darstellt?
Die Strecke ist ziemlich beeindruckend mit einigen technischen Passagen und einigen klassischen 90-Grad-Kurven von Straßenkursen. Es gibt ein paar geraden, aber wir sind sehr beschäftigt, eine Kurve folgt auf die andere. Über Wahrzeichen wie die [Anderson] Bridge und hinunter zum Raffles Boulevard zu fahren, gibt sowohl den Fahrern, als auch den Zuschauern vor dem Fernseher einen tollen Blick. In diesem Jahr wird es interessant, denn der E23 erweckt Vertrauen, und Vertrauen ist König, wenn man auf einem Straßenkurs unterwegs ist. Die größte Herausforderung ist, wenn es nass wird - dann müssen wir richtig hart arbeiten!

Gibt es eine spezielle Vorbereitung für die physischen Anforderungen?
Die Schlüssel-Elemente sind Schlaf und Trinken. Es ist eine feuchte Hitze, daher schwitzt man immer - besonders auf der Strecke. Es ist sehr wichtig, viel zu trinken. Es ist ein rennen, an dem wir zu ungewöhnlichen Ortszeiten fahren. Wenn man einmal am Nachmittag aufgestanden und am frühen Morgen ins Bett gegangen ist, wird es zur Routine. Es ist kein Geheimnis, dass ich meinen Schlaf liebe, daher ist eine der wichtigsten Vorkehrungen, dass mein Zimmer morgens dunkel bleibt, da wir aufgrund unserer Startzeiten noch schlafen. Ich hoffe, das Hotel hat gute Verdunkelungsvorhänge. Wenn nicht, ist es nichts Ungewöhnliches für mich, schwarze Müllsäcke ans Fenster zu kleben, um das Licht draußen zu halten und mir so meinen Schlaf zu sichern.

Wie sieht es mit der Atmosphäre am Singapur-Wochenende aus?
Ich liebe das Rennfahren auf dieser Strecke, ebenso mag ich auch das Land als Ganzes. Die Leute in Singapur sind sehr freundlich und es ist schön zu sehen, dass so viele nach Downtown zum Rennen kommen. Es herrscht ein einzigartiges Gefühl vor, in einem Ambiente, das es so nirgendwo gibt.

Singapur bietet nicht nur aufgrund des Nachtrennens ein besonderes Ambiente, Foto: Sutton
Singapur bietet nicht nur aufgrund des Nachtrennens ein besonderes Ambiente, Foto: Sutton

Wirst du Straßen-Essen probieren?
Ich mag diese Mischung an Kochkünsten, die es in Singapur gibt. Für solch ein kleines Land gibt es eine unglaubliche Fusion von Kulturen, was bedeutet, dass es einen vielfältigen Mix an Essen gibt. Man kann sehr interessante Speisen von den Straßenverkäufern bekommen, zudem gibt es einige Topklasse-Restaurants in der Stadt.

Welche Erinnerungen hast du an Marina Bay?
2013 im Qualifying Dritter zu werden, war schön. Dann allerdings musste ich aufgeben. Daher sind die Erinnerungen gemischt. Tatsächlich jedoch ist es eine gute Erinnerung, ein solch starkes Qualifying hier gehabt zu haben, denn ich glaube, auf dem Marina Bay Circuit macht der Fahrer noch den kleinen Unterschied, mehr als auf den permanenten Strecken. 2012 hatte ich nach einigen tollen Kämpfen für den siebten Platz ein paar Punkte bekommen. Daher habe ich ein paar schöne Erinnerungen an das Rennfahren hier.

Blick nach vorne nach Monza-Desaster

Was kannst du aus Monza mitnehmen?
Einmal mehr haben wir gesehen, welch eine unglaublich starke und einfallsreiche Truppe das Lotus F1 Team ist, denn jeder hat die Probleme, die uns ereilt haben, weggesteckt. Wir waren in den Top 10 gestartet, aber der Optimismus eines anderen Fahrers meinte in der ersten Kurve, meine Hinterradaufhängung zu zerstören. Damit war das Rennen vorbei. Ich war ziemlich enttäuscht, aber wir machen weiter und Singapur ist unsere nächste Chance für Punkte.

Bietet Singapur eine bessere Chance auf Punkte?
Auch wenn wir nicht wie andere Teams Upgrades auf das Auto packen konnten, ist der E23 ein gut ausbalanciertes Auto. Das Auto scheint überall gut zu funktionieren. Das bedeutet, dass wir auf unterschiedlichsten Strecken die Möglichkeit auf Punkte haben. Jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, denke ich mir: 'Lasst uns schauen, was sie kann.' Daher blicke ich positiv auf Singapur, Japan und alle weiteren Strecken.