Was sich bereits lange angedeutet hatte, ist nun fix: Manor Marussia wird in diesem Jahr kein neues Auto bringen, sondern sich bereits voll auf kommende Saison fokussieren. Das bestätigte nun Sportdirektor Graeme Lowdon gegenüber Autosport. "Der Plan, den wir zu Beginn des Jahres hatten, sah vor, dass wir große Änderungen an Chassis und Power Unit noch 2015 bringen. Aber so, wie wir uns entwickelt haben und aufgrund der vielen neuen Leute, die wir eingestellt haben, wurde es immer weniger machbar und das Vorhaben, ein neues Chassis zu bauen, hatte immer mehr Vorteile", erklärte Lowdon die Planänderung.

Das Team tritt nach wie vor mit dem nur leicht modifizierten Vorjahreswagen an, erst in Silverstone in dieser Saison gab es erste tiefgreifende Upgrades. Bis dahin war der Rennstall vor allem mit dem eigenen Wiederaufbau beschäftigt. "Die Entwicklungsraten an diesem Chassis waren gut, und der optimale Zeitpunkt, um diesen Knopf [Einführung des neuen Autos] zu drücken, wurde nach hinten verschoben. Jeder ist sicher, dass das neue Auto ein großer Schritt nach vorne wird", blickt Lowdon in die Zukunft.

Der aktuelle Bolide erlebte bislang nur wenige Updates seit Beginn 2014, Foto: Sutton
Der aktuelle Bolide erlebte bislang nur wenige Updates seit Beginn 2014, Foto: Sutton

Updates werden in den kommenden Rennen erwartet

Würde Manor das neue Auto oder zumindest Teile davon bereits in dieser Saison einsetzen, hätte man gegenüber der Konkurrenz zu Beginn der Saison vielleicht einen Vorteil, da Kinderkrankheiten wegfallen würden. Doch diese Überlegung spielt für Lowdon keine Rolle. "Andere Teams schauen, dass sie vielleicht zu gewissen Zeiten Punkte holen, aber wir sagen, was ist der Lohn für uns dafür, dass wir für 2016 einen Kompromiss schließen, indem wir Manches jetzt bringen und Anderes kommendes Jahr?", fragt er.

"Es schaut momentan günstiger aus, dass Design und die Aerodynamik weiterzuentwickeln, als das Auto jetzt zu bauen", so Lowdon. Aber dennoch gebe es weiter Upgrades für das aktuelle Auto. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir einige neue Dinge in Singapur und/oder Japan haben werden. Es gibt viele Updates, die auf das nächstjährige Auto anwendbar sind, daher kostet uns das keine Entwicklungszeit", versichert er, mit dem Hinweis, dass der Plan für 2016 weiter unverändert bleibt.