Trotz aller Beteuerungen, dass sich bald Besserung einstellen wird, schafft es McLaren-Honda einfach nicht, vom Fleck zu kommen. Die Honda-Power-Unit ist noch immer nicht konkurrenzfähig, was am vergangenen Wochenende in Monza besonders deutlich wurde. Fernando Alonso erreichte beim Italien GP einen Topspeed von nur 337,5 km/h, Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen brachte es hingegen auf 358,3 km/h.

Dass mit einem derartigen Performance-Defizit kein Staat zu machen ist, liegt auf der Hand, und deshalb will Honda nun unkonventionelle Wege beschreiten, um dem Antriebsstrang mehr Power zu entlocken. Formel-1-Testfahrten sind während der laufenden Saison zwar verboten, doch die Japaner planen laut einem Bericht des italienischen Fachmagazins Autosport, ihre Power Unit in einen Wagen der japanischen Super Formula, früher unter dem Namen Formel Nippon bekannt, einzubauen.

Stattfinden soll der ungewöhnliche Test in Suzuka und im Optimalfall die Frage beantworten, wer für die schwache Performance verantwortlich ist - McLaren aufgrund des Chassis' oder doch Honda wegen des zu leistungsschwachen Motors. Zuletzt hatte Honda-Motorsportchef erklärt, die japanische Power Unit sei stärker als der Antriebsstrang von Renault. Auf der Strecke war davon jedoch bekanntlich nichts zu sehen. Gleichzeitig hatte Arai Kritik am McLaren-Chassis geübt.

Die Autos der Super Formula werden für gewöhnlich von 4-Zylinder-Turbomotoren mit einem Hubraum von 2 Litern angetrieben. Dennoch soll es laut Autosprint kein Problem sein, die 1,6-Liter-V6-Power-Unit der Formel 1 in den Boliden zu installieren.