Die Türkei steht offenbar doch vor der Rückkehr in den Formel-1-Kalender. Der neue Eigentümer des Kurses bei Istanbul, das Unternehmen Intercity, ist bereits in Gesprächen mit Bernie Ecclestone. Zuletzt war die Strecke in die Schlagzeilen geraten, weil das Areal angeblich zu einem Umschlagplatz für Miet- und Gebrauchtwagen werden sollte, was F1-Rennen wohl ausgeschlossen hätte. Dem widersprach Intercity nun.

Die Politik steht dem Türkei GP noch im Weg

"Die Strecke hat immer noch die erforderliche FIA-Lizenz", hieß es von Seiten des Unternehmens. Es werde "in der Zukunft" auch wieder einen Türkei GP geben. Dies könnte schon bald so sein. Die staatliche türkische Nachrichten-Agentur Anadolu meldete, Intercity-Chef Vural Ak sei zu Verhandlungen mit Ecclestone nach London geflogen.

Nur eine Hürde sei noch zu nehmen. "Die türkische Politik sollte das Rennen genehmigen, weil es eine internationale Veranstaltung ist. Daher warten wir die Wahlen am 1. November ab", erklärte Ak. Dann wählt das Volk ein neues Parlament. Offenbar zögert die aktuelle Regierung, dem Türkei GP grünes Licht zu geben und Intercity hofft auf einen Machtwechsel. "Alles, was wir brauchen, ist die finale Unterschrift", so Ak weiter.

Ginge nach den Wahlen alles ganz schnell, könnte das Land eventuell schon 2016 wieder in den Formel-1-Kalender zurückkehren. Zwar stehen in dessen vorläufiger Version für die kommende Saison bereits 21 Rennen, doch Ecclestone scheint nicht abgeneigt zu sein, die Türkei noch mit aufzunehmen. Bis in den Dezember, wie zuletzt zu hören war, soll es aber so oder so nicht gehen. "Das wäre zu nah an Weihnachten", sagte der Formel-1-Boss.

Erstauflage scheiterte am Zuschauerzuspruch und der Infrastruktur

Auf der etwas außerhalb von Istanbul gelegenen Strecke fanden bereits von 2005 bis 2011 Formel-1-Rennen statt. Die Veranstaltung hatte mit mangelndem Zuschauer-Zuspruch und der dürftigen Infrastruktur zu kämpfen. Daher war nach sieben Rennen Schluss. Der Kurs stammt aus der Feder des Deutschen Hermann Tilke.