Dank des Mercedes-Motors im Heck rechnete sich Lotus vor Beginn des Monza-Wochenendes einiges aus. Nach den ersten beiden Trainingssitzungen hat sich die Vorahnung bislang bestätigt. Pastor Maldonado belegte im ersten Training am Vormittag den zehnten Platz, allerdings mit riesigem Zeitrückstand von zweieinhalb Sekunden. Am Nachmittag dann wurde er Achter, ganz knapp hinter Teamkollege Romain Grosjean, der zuvor erneut sein Cockpit für Jolyon Palmer räumen musste. Der Abstand zur Spitze fiel mit 1,2 Sekunden deutlich geringer aus, auf Platz drei fehlte weniger als eine halbe Sekunde.

Auch wenn er noch nicht ganz zufrieden ist, sieht sich Maldonado grundsätzlich bereits gut aufgestellt. "Das Auto scheint gut zu laufen. Wir müssen aber trotzdem die Balance noch verbessern. Es ist noch nicht bei 100 Prozent, aber es ist nicht unmöglich, es besser hinzubekommen", gibt sich der Venezolaner optimistisch. Zumal er diese Ausgangssituation gut kennt. "In Spa hatten wir ähnliche Probleme, in der Qualifikation war es aber gut. Hoffentlich können wir uns morgen etwas verbessern. Aber es schaut gut aus", ergänzt er.

Während Mercedes an der Spitze einsam seine Kreise zieht, geht es dahinter eng zu. Zwischen Sergio Perez auf Rang vier und Maldonado liegen weniger als drei Zehntel. Force India scheint also der direkte Gegner für Lotus, auch wenn das Team aus Enstone noch etwas dahinter ist. "Ich weiß nicht, um ehrlich zu sein, wie ich die FI's einschätzen soll. In Spa schienen sie auch extrem stark im Training, im Qualifying dann waren wir recht ähnlich. Wir werden sehen, wie es aussieht", will sich Maldonado nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Zudem sei auch Williams noch schwer einzuschätzen, da sie sich am Freitag gerne zurückhalten.

Reifendruck beeinflusst die Strategie

Ein wichtiger Aspekt sind - wie bei allen anderen Fahrern - die Reifen für Maldonado. Nach den heftigen Diskussionen von Belgien änderte Pirelli die Vorgaben für den Druck, was zwangsläufig zu Änderungen des Fahrverhaltens führt. "Das Heck rutscht etwas mehr als sonst, besonders auf einer Runde. Wenn du am Anfang mehr rutscht, wirst du auch später mehr rutschen. Wir müssen mehr darauf achten, auf das Delta der Reifen, auf alles", so Maldonado, der auch Änderungen bei der Strategie erwartet. So könne es durchaus zu Zwei-Stopp-Strategien kommen. "Ich denke es wird zwischen einem und zwei liegen. Für mich war es eigentlich ganz einfach, einen Stopp zu machen. Aber jetzt sollten es zwei sein", glaubt er.