Das Manor-Marussia-Team hatte nicht umsonst geplant, ursprünglich nach der Sommerpause mit dem neuen Auto anzutreten, was nun doch nicht geschehen ist. Daraus ergeben sich für Will Stevens und Roberto Merhi einige Probleme: 2014er-Bolide bedeutet auch 2014er-Power-Unit und damit hoffnungslos wenig PS. Nicht unbedingt die Zutaten, die ein erfolgreiches Monza-Wochenende versprechen.

Natürlich lässt sich die Mannschaft nicht entmutigen, sondern freut sich auf das italienische Motorsport-Mekka: "Es ist immer eine sehr emotionale Erfahrung, hier in Monza Rennen zu fahren, speziell als Teil der Ferrari-Familie", freut sich Roberto Merhi auf das Sekundär-Heimspiel für das Team. "Die Zuschauer sind hier immer unglaublich leidenschaftlich - zusammen mit der historischen Signifikanz dieser Strecke bedeutet das ein sehr spezielles Wochenende." Das Ziel ist bescheiden: Eine Zielankunft mit beiden Fahrzeugen.

Will Stevens weiß, wie es in Monza geht, schließlich konnte der Engländer 2014 hier den Saisonauftakt zur Formel Renault 3.5 World Series gewinnen. Das wird sich dieses Jahr kaum wiederholen lassen, trotzdem überwiegt auch beim 24-Jährigen die Vorfreude: "Ich mag den Mix aus alten und neuen Strecken im aktuellen Kalender und Monza ist ein spezieller Favorit. Die Strecke hat eine fantastische Tradition und gibt einem als Fahrer ein spezielles Gefühl, wenn man dort fährt." Es sei die perfekte, um die Europa-Saison zu beenden.

Wie die Fahrer hofft auch Teamchef John Booth darauf, einen kleinen Teil der Ferrari-Begeisterung der Tifosi abzubekommen. "Wir werden unser Bestes geben, um ein positives Rennen vor dem ‚Roten Meer‘ zu erleben. Wir hoffen, dass wir zu einem erfolgreichen Wochenende für die Scuderia beitragen können."

Manor: Monza Bilanz

Manor in Monza: Das beste Ergebnis des britischen Teams stammt aus der Zeit, als man noch unter dem Namen Virgin antrat. 2011 erreichte Timo Glock den 15. Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint:So viel ist klar: Wunderdinge darf man hier von Manor nicht erwarten. Der Nachteil des 2014er-Antriebsstrangs schlägt sich in Monza doppelt nieder. Erstes Ziel: Die 107-Prozent-Hürde nehmen, denn die könnte hier durchaus ein Gegner werden. Sollten die Manor-Boliden diese überspringen, werden die Piloten im Rennen sehr bald dauerhaft in den Rückspiegel schauen müssen, wenn Überrundungen anstehen. (Heiko Stritzke)