Im Hause Ferrari herrschen vor dem letzten Formel-1-Saisonrennen auf europäischem Boden, das auf der Heimstrecke der Scuderia in Monza stattfindet, klare Verhältnisse vor. Sebastian Vettel hält als Dritter der Weltmeisterschaft bei 160 Punkten und hat damit stolze 78 Zähler mehr auf dem Konto als sein Teamkollege Kimi Räikkönen.

Kimi Räikkönen hat 78 Punkte Rückstand auf Sebastian Vettel angehäuft, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen hat 78 Punkte Rückstand auf Sebastian Vettel angehäuft, Foto: Sutton

Der große Rückstand des Finnen ist zum einen auf immer wiederkehrende technische Probleme zurückzuführen, Räikkönen leistete sich aber auch selbst einige Fahrfehler, wie etwa in Montreal, wo er sich in aussichtsreicher Position drehte, und verpasstes es daher, bessere Ergebnisse zu erzielen.

An eine Bevorzugung Vettels denkt man bei Ferrari aber dennoch nicht, und dafür gibt es einen simplen Grund: Der Heppenheimer liegt seinerseits 67 Punkte hinter WM-Leader Lewis Hamilton zurück und hat somit nur äußerst geringe Chancen, den Titel zu gewinnen. Deshalb werden Vettel und Räikkönen auch im Herbst mit demselben Material ausgestattet werden.

Vettel: Abstand zu Mercedes zu groß

"Wenn man ein neues Teil macht, dann tut man das zumindest zwei Mal", wird Vettel von crash.net zitiert, der nicht darauf pocht, gegenüber seinem Kumpel Kimi bevorzugt behandelt zu werden. "Wenn man um die Meisterschaft fährt und zu einem gewissen Zeitpunkt später in der Saison offensichtlich ist, dass nur ein Auto um den Titel kämpft, ist klar, was du tun musst", sprach der 28-Jährige von einer Situation, in der sich Ferrari 2015 allerdings nicht befindet.

"Wo wir jetzt sind, wenn man sich den Abstand anschaut, ist die beste Sache, die wir machen können, Rennen zu fahren, versuchen zu gewinnen und uns nur über uns selbst und nicht über die anderen Gedanken zu machen", gab Vettel die Marschroute für die verbleibenden acht Saisonrennen vor, wohlwissend, dass Mercedes nicht abzufangen sein wird.

Damit Ferrari im königlichen Park zu Monza die Chance auf ein Erfolgserlebnis hat, dürfte die Scuderia mit einem verbesserten Motor antreten. "Wir werden vielleicht ein paar Tokens verbrauchen, aber es werden sehr wenige sein", kündigte Teamchef Maurizio Arrivabene jüngst an, sah aber davon ab, den Tifosi zu viel Hoffnung zu machen, schließlich sei die Charakteristik der Strecke ähnlich jener von Spa, wo man deutlich hinter Mercedes zurücklag.