1. Das Jahr 1987

1987 - das Jahr, an dem Sebastian Vettel am 3. Juli in Heppenheim geboren wurde. Als drittes von vier Kindern. Er hat zwei ältere Schwestern (Stefanie und Melanie) sowie einen jüngeren Bruder (Fabian). 1987 hat aber noch eine weitere Bedeutung im Leben des Deutschen. Es ist nämlich auch das Jahr, in dem die erste Dose Red Bull verkauft wurde. Am 1. April kam der Energydrink in Österreich auf den Markt.

2. Das Elternhaus

Vater Norbert Vettel, von Beruf Zimmermann, fuhr früher selbst Klubsportrallyes und Bergrennen. Das Motorsportgen hat Sebastian wohl von ihm geerbt. Später chauffierte Norbert seinen Sohn mit dem Wohnmobil quer durch Deutschland zu den ersten Kartrennen. Mutter Heike Vettel ist Hausfrau, hat aber mit den Jahren auch eine Leidenschaft für den Sport entwickelt. 2010 und 2014 fuhr sie als Co-Pilotin ihres Mannes bei der Ennstal-Classic in Österreich mit. Sebastians Elternhaus steht in der Daimlerstraße in Heppenheim.

Sebastian mit Vater Norbert in Monaco 2011, Foto: Sutton
Sebastian mit Vater Norbert in Monaco 2011, Foto: Sutton

3. Die Leidenschaft

Sebastian ist nicht der einzige Vettel der im Kartsport aktiv war, auch Schwester Stefanie fuhr 1993 und 1994 Kart. Sie war überhaupt erst der Grund, warum Sebastian damit im Alter von sieben Jahren begann. Weil der heutige F1-Pilot aber viel mehr Rennen fuhr, hat die Schwester bald mit dem Sport aufgehört, die Begeisterung dafür aber behalten: Wenn der Bruder in Europa startet ist die heutige Physiotherapeutin hin und wieder dabei.

4. Der Familienmensch

Über Vettels Privatleben ist nicht viel bekannt. Seine Partnerin Hanna Prater lernte Sebastian bereits als Teenager kennen. Die Halb-Britin (Vater Engländer, Mutter Deutsche) war im Gymnasium eine Klasse unter Sebastian. Nach der Schule studierte sie Textildesign in Nagold (Baden-Württemberg). Heute wohnen die beiden gemeinsam am Bauernhof Neumüli im Kanton Thurgau in der Schweiz. Das ländliche gelegene 145-Seelendorf besteht aus einigen Bauernhöfen, Einfamilienhäusern, mehreren Obstanlagen und dem Dorfzentrum. Seit 2014 ist Vettel auch Vater. Tochter Emilie, genannt Ely, wurde am 12. Januar 2014 geboren. Baby Nummer zwei ist angeblich gerade unterwegs.

Mit Freundin Hanna ist Vettel seit der Schulzeit liiert, Foto: Red Bull
Mit Freundin Hanna ist Vettel seit der Schulzeit liiert, Foto: Red Bull

5. Der Streber

Vettel kann nicht nur Rennfahren, sondern hat auch was im Köpfchen: 2006, da fuhr er gerade in der Formel 3, legte Sebastian sein Abi am Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim ab. Sein Notenschnitt: 2,8. Die Lieblingsfächer: Sport, Mathematik, Physik. Die Schwäche: Deutsch. Dort kassierte er in der fünften Klasse seine erste 6. Erfolgreich war Vettel auch schon zwei Jahre vor seinem Abi. Mit 17 Jahren bekam der Teenager, dank Sondergenehmigung, schon seinen Führerschein.

6. Das Debüt

2006 erhielt Sebastian Vettel einen Formel 1-Testfahrervertrag bei BMW-Sauber. Sein Debüt gab der Deutsche am 25. August beim ersten Freien Training des Türkei Grand Prix. Dieser Freitag sollte dem damals 19-Jährigen in Erinnerung bleiben, denn bereits am Nachmittag fuhr Vettel auf Bestzeit. Sechs Jahre später bezeichnete der Deutsche diesen Einsatz als "entscheidendsten Moment" seiner Karriere. Knapp ein Jahr nach seinem F1-Debüt folgte auch das Renndebüt für Vettel. Am 17. Juni 2007 tritt er als Ersatzfahrer für Robert Kubica an und holt beim Großen Preis der USA in Indianapolis den achten Platz und wird damit der jüngste Fahrer mit einem WM-Punkt.

Im BMW Sauber gab der damals 19-jährige Seb sein F1-Debüt, Foto: Sutton
Im BMW Sauber gab der damals 19-jährige Seb sein F1-Debüt, Foto: Sutton

7. Der erste Sieg

Der 14. September 2008 wird zur Sternstunde des Deutschen. Vettel triumphiert in Monza aus der Poleposition im Toro Rosso und feiert mit Mitbesitzer Gerhard Berger auch den ersten Sieg des Rennstalls. Das war aber kein Glück, sondern ein herausgefahrener Sieg - dank eines guten Autos, einer guten Strategie und einer herausragenden fahrerischen Leistung von Vettel auf nasser Fahrbahn mit einem Setup, was eher auf trockene Bedingungen eingestellt war. "Der erste Sieg wird natürlich immer besonders bleiben", erinnerte sich Vettel erst in Belgien an seinen ersten großen Erfolg.

8. Die Musik

Musikalisch steht Sebastian auf die Beatles. Er hat alle Alben daheim auf Platte. Als großer Fan der Band besitzt er auch einige Erinnerungsstücke, unter anderem eine Höfner-Gitarre, die ihm Paul McCartney höchstpersönlich überreichte. Aber damit nicht genug. Auch für Pop konnte sich Vettel in der Vergangenheit begeistern, so spielte der Deutsche bereits in einem Musikvideo mit. In Melanie Fiona's Werk "Watch Me Work" chauffiert Vettel die Sängerin, und stellt sich danach sogar hinters Mischpult. Lässig!

9. Der Rekordhalter

Im September 2007 führte Vettel in Japan erstmals einen Grand Prix an. Der Deutsche war damals 20 Jahre und 89 Tage alt. Ein knappes Jahr später fuhr Vettel zum nächsten Rekord: Mit seinem Sieg in Monza 2008 wurde er mit 21 Jahren und 73 Tagen der jüngste Grand-Prix-Sieger, einen Tag zuvor war krönte er sich zum jüngsten Pole-Setter. Auch im WM-Kampf bleibt er bisher der Jüngste: Mit 23 Jahren und 134 Tagen wurde er 2010 erstmals Weltmeister. Doch Vettel hält noch mehr Rekorde, besonders im Jahr 2011 übertrumpfte der Deutsche alle: Er hält seitdem bei den meisten Pole-Positions (15 Stück), Führungskilometer (3. 796 KM), und Führungsrunden (739 Runden) in einer Saison.

10. Der erste WM-Titel

Am 14. November 2010 krönt sich Vettel im Alter von 23 Jahren und 134 Tagen zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten. Vor dem letzten Saisonrennen in Abu Dhabi belegte der damalige Red Bull-Pilot noch den dritten Platz in der Fahrerwertung. Von der Pole-Position startend entschied er das Rennen für sich und gewann den Weltmeistertitel mit vier Punkten Vorsprung vor Alonso, der Siebter wurde.

2010 krönt sich Vettel erstmals zum Weltmeister, Foto: Sutton
2010 krönt sich Vettel erstmals zum Weltmeister, Foto: Sutton

11. Die Spitznamen

Mit dem Toro Rosso "Julie" gewann Vettel 2008 seinen ersten Grand Prix. In seine erste Red-Bull-Saison ging er am Steuer von "Kate". Nach einem Crash in Melbourne wurde der RB5 aber auf "Kates Dirty Little Sister" unbekannt - er sei Dank neuem Chassis nun schließlich aggressiver und schneller als die alte "Kate". Ähnlich verhielt es sich auch mit dem Chassis- und Namenswechsel von "Luscious Liz" zu "Randy Mandy", vollzogen im siebten Formel-1-Lauf 2010 in Istanbul. 2011 holte Vettel dann mit seiner "Kinky Kylie" den zweiten WM-Titel, ehe er dies mit seiner "Abbey" in der Saison wiederholte. Mit "Hungry Heidi" gelang schließlich 2013 der bisher letzte WM-Titel. Mit seiner Suzie im vergangen Jahr gelang ihm das nicht mehr. Seinen ersten Ferrari taufte Vettel in diesem Jahr "Eva".

12. Der Schauspieler

Ja, richtig gelesen. Sebastian Vettel hat bereits in einem Kurzfilm mitgewirkt. Titel des Streifens? "Kung Fu Vettel - Drive of the Dragon". Gedreht im Jahr 2012 in Shanghai an der Seite des Material Arts-Star Celina Wade. Vettel selbst mimt im sechs-Minuten-Film einen Kung-Fu-Kämpfer.

13. Der Großverdiener

Rund 90 Millionen Euro hat Sebastian Vettel bisher verdient. 58 Millionen bekam der Deutsche angeblich in seinen sechs Red Bull Saisonen, 25 Millionen kassiert Vettel ab sofort pro Jahr bei Ferrari, wobei der Vertrag über drei Jahre plus Option auf zwei weitere läuft. Zusätzlich hat der Deutsche Engagements als Werbeträger. Seine Arbeit für das Anti-Schuppen-Shampoo Head & Shoulders, den Online-Reifenhändler Tirendo, den Herrenrasierer von Braun sowie seine Synchronstimme im Film Cars 2 brachten dem F1-Piloten etwa sieben Millionen Euro ein.

14. Der Fan und Freund

Michael Schumacher war einst das große Idol, und wurde später zum Freund. Getroffen haben sich die zwei erstmals als Sebastian acht Jahre alt war. Bei einem Kart-Wettbewerb in Kerpen 1995 überreichte Schumacher den Pokal an Sieger Vettel. 15 Jahre später treten die beiden in der Königsklasse gegeneinander an - und werden zu Freunden. Schumacher nennt ihn "Seppl" und Vettel schwärmt, wann immer er gefragt wird. "Michael Schumacher war als Kind mein Held", sagte er erst an diesem Wochenende in Belgien.

Vom Fan zum Freund geworden: Sebastian Vettel und Michael Schumacher, Foto: Sutton
Vom Fan zum Freund geworden: Sebastian Vettel und Michael Schumacher, Foto: Sutton

15. Der Ferrari

Aktuell lenkt Vettel einen Ferrari, kein Wunder, gilt seine Liebe schon lange der Scuderia. Denn auch privat setzt der Deutsche auf den roten Flitzer. Unter anderem besitzt er einen Ferrari F40, der zuvor dem 2007 verstorbenen Startenor Luciano Pavarotti gehört hatte. Der legendäre F40 war Ende der 1980er Jahre der stärkste und schnellste Straßenwagen der Scuderia und wird heute als Sammlerobjekt im siebenstelligen Bereich gehandelt. Aber auch einen VW Bus nennt Vettel sein eigen.