Wie nahe Freud und Leid in der Formel 1 beisammen liegen können, wurde im Qualifying zum Großen Preis von Belgien am Beispiel von Force India deutlich. Während Sergio Perez sensationell zum vierten Startplatz stürmte, blieb Nico Hülkenberg in Q2 hängen und wird das Rennen in Spa nur vom elften Rang in Angriff nehmen.

La Source wurde Hülkenberg zum Verhängnis, Foto: Sutton
La Source wurde Hülkenberg zum Verhängnis, Foto: Sutton

Der große Unterschied zwischen dem Mexikaner und dem Deutschen kam aber nicht von ungefähr, sondern dafür gab es Gründe. Zwei, um genau zu sein. "Ich habe einen kleinen Fehler in Kurve eins gemacht und Zeit verloren, außerdem gab es ein Problem mit dem Antriebsstrang, wodurch ich Zeit auf den Geraden verloren habe", schilderte Hülkenberg, der schlussendlich um ein halbes Zehntel den Einzug in das finale Qualifyingsegment verpasste.

Wären die beiden Probleme nicht aufgetreten, wäre auch für ihn ein Startplatz in den Top-5 möglich gewesen, war Hülkenberg überzeugt, denn der Wagen funktioniere in den Ardennen hervorragend. "Das Auto schlägt sich das ganze Wochenende sehr gut, wir haben auch von gestern auf heute Performance gefunden und die Balance verbessert", betonte der Emmericher.

Guter Start als Basis für Punkte

Belgien ist das erste Rennen, bei dem die neue Startprozedur zum Einsatz kommt, sodass alle Piloten vor dem Erlöschen der Ampeln ein wenig im Dunkeln tappen. "Wir werden sehen, wie das läuft, es ist schwierig vorherzusagen, wie beziehungsweise ob sich die Dinge verändern werden", meinte Hülkenberg, der aber hofft, sich so schnell wie möglich nach vorne arbeiten zu können. "Überholen ist hier möglich. Es ist nicht super einfach, aber es gibt viele Geraden und DRS und wir wollen das so gut wie möglich nutzen."

Am Ende des Sonntags sollen naturgemäß Punkte stehen. Wie weit es nach vorne gehen könnte, vermochte Hülkenberg aber noch nicht so recht einzuschätzen. "Es ist eng. Lotus ist konkurrenzfähig, Williams hat heute zurückgeschlagen", warf er einen Blick auf die Konkurrenz. "Ein fünfter oder sechster Platz wäre großartig."

Was die Taktik betrifft, dürfte es auf eine Zwei-Stopp-Strategie hinauslaufen, wie der 28-Jährige, der dasselbe Setup wie Perez fährt, auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com verriet. Ob die weichen Reifen wie erwartet tatsächlich zwei Mal zum Einsatz kommen werden, steht hingegen noch nicht definitiv fest. "Normalerweise werden die Mediums im Renntrimm besser, mal sehen in welcher Reifenfolge wir sie fahren", meinte Hülkenberg hinsichtlich der Pneus.