McLaren muss stark sein am Wochenende in Spa. Zwar starten beide Chrompfeile mit neuen - und möglicherweise verbesserten - Motoren, doch der Ardennenkurs deckte die Grundschwäche des Honda-Aggregates gnadenlos auf. In beiden Trainings am Freitag hatten Fernando Alonso und Jenson Button mindestens 2,4 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Infolge des Motorwechsels nach der Sommerpause kassiert das McLaren-Duo zudem noch Platz-Strafen. Alles andere als die letzte Startreihe für das Team aus Woking wäre eine Überraschung.

Vor allem Alonso klang alles andere als zuversichtlich. "Die Streckencharakteristik hier und auch in Monza kommt unserem Auto überhaupt nicht entgegen", sagte der Spanier. "Uns steht ein schwieriges Wochenende bevor. Hoffentlich ändert sich das Wetter und wir bekommen ein verrücktes Rennen. Hier sind wir auch wegen der Strafen Letzter. In Monza sollte es noch schlimmer werden. Wenn wir da auch Letzter sind, wäre das keine Überraschung."

Jenson Button sieht sich chancenlos, Foto: Sutton
Jenson Button sieht sich chancenlos, Foto: Sutton

Schwierige Zeiten für McLaren

Schwierige Wochen also für McLaren nach der Unterbrechung. Noch wollten die beiden Fahrer sich nicht direkt dazu äußern, ob die überarbeitete Power Unit nun einen Fortschritt darstellt. "Das ist schwierig zu sagen, dafür müsste man beide Motoren an einem Tag vergleichen. Das ist natürlich unmöglich", sagte Alonso. Teamkollege Button fügte hinzu: "Auf jeden Fall ist es eine Verbesserung. Ohne Daten weiß man das aber nie genau. Es braucht noch Zeit um zu verstehen, wo wir stehen."

Der Brite landete in den beiden Freitags-Trainings auf den Plätzen 18 und 17. Schwächer waren am Nachmittag nur Alonso sowie die beiden Manor-Boliden. "Im 1. Training war es schwierig, uns fehlte der Grip", räumte Button ein. "Nachmittags wurde es besser, aber mit viel Sprit im Tank könnte es für uns schwer werden. Wir sind hier natürlich nicht konkurrenzfähig, aber das Gefühl im Auto ist nicht so schlecht." Gleichzeitig haderte er mit der Balance des Autos und vor allem dem fehlenden Topspeed auf den Geraden.

Spa als Nemesis für den schwächelnden McLaren, Foto: Sutton
Spa als Nemesis für den schwächelnden McLaren, Foto: Sutton

Viel zu langsam

Der Nachteil schlug sich sichtbar in den Höchstgeschwindigkeiten nieder. Hinter Will Stevens im Manor waren Alonso und Button die mit Abstand langsamsten Piloten auf der Strecke. Im 1. Training etwa fehlten Button fast 12 km/h Topspeed. Alonso, der das Spa-Wochenende schon im Vorfeld als Test abtat, sagte leicht resignierend: "Wir müssen das Auto einfach so schnell wie möglich verbessern."

Heute war es etwas enttäuschend", sagte Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai. "Wir hatten unsere geplanten Updates für die Power Unit dabei, aber in beiden Sessions war viel los wegen der roten Flaggen und auch wegen der Tests mit dem Chassis und neuen Aero-Teilen. Dadurch konnten wir die Performance des Autos als Ganzem nicht bestätigen. Hoffentlich haben wir morgen ein effizienteres Training, in dem wir das Auto anhand der Daten auf das Qualifying vorbereiten können."