Nico Rosberg bleibt in Belgien das Maß der Dinge. Der Mercedes-Pilot erzielte im zweiten Freien Training wie schon in der ersten Session die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Der Deutsche hatte jedoch auch eine Schrecksekunde zu übersehen: Nach einem Reifenplatzer bei hoher Geschwindigkeit flog er ab. Auch Sauber-Pilot Marcus Ericsson crashte.

Die Platzierungen: Nico Rosberg erzielte in 1:49.985 Minuten die Bestzeit, rund drei Zehntel vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Als erster Verfolger der Silberpfeile lag Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo 0,751 Sekunden zurück, sein Stallgefährte Daniil Kvyat verlor als Vierter eine Sekunde. Ebenfalls eine Sekunde lag Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen auf Platz fünf zurück. Sebastian Vettel kam nach einer nicht optimalen Runde nicht über den zehnten Rang hinaus. Enttäuschend präsentierte sich Williams mit den Plätzen 14 und 16.

Rosbergs ramponierter Mercedes, Foto: Sutton
Rosbergs ramponierter Mercedes, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Nico Rosberg platzte bei voller Fahrt der rechte Hinterreifen, woraufhin der Mercedes-Pilot von der Strecke abflog, allerdings nicht in die Begrenzung einschlug. Durch die Wucht des Reifenplatzers wurde ein Loch in den Seitenkasten seines Wagens gerissen. Die Session wurde daraufhin per roter Flagge unterbrochen. Rosberg konnte das Cockpit unverletzt verlassen.

"Es geht ihm gut, er ist ja nicht eingeschlagen, aber es ist ein Schock, wenn es den Reifen bei 300 km/h zerreißt", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in einer ersten Stellungnahme. "Man sieht in der Zeitlupe, dass sich auf der Schulter Debris gebildet hat. Man muss abwarten, ob es ein strukturelles Problem ist oder ein Teil eingefahren wurde." Und Rosberg meinte: "Es war ein Schock, die Kontrolle beim maximalem Speed zu verlieren."

Nach Rosberg flog auch Ericsson ab, Foto: Sutton
Nach Rosberg flog auch Ericsson ab, Foto: Sutton

Kurze Zeit, nachdem die Session wieder freigegeben war, legte Sauber-Pilot Marcus Ericsson einen weiteren Abflug hin. Der Schwede verlor sein Auto bei rund 300 km/h in Pouhon und landete mit dem Heck voran in der Streckenbegrenzung. Das Training wurde daraufhin abermals unterbrochen. Ericsson blieb wie Rosberg unverletzt.

Unmittelbar vor dem Ende des Trainings rollte Lotus-Pilot Romain Grosjean mit fehlendem Vortrieb aus.

Das Wetter: Wie schon am Vormittag präsentierten sich die Ardennen bei heiterem Wetter. Die Lufttemperatur lag bei 23 Grad, die Streckentemperatur betrug 37 Grad. Auch am Samstag sollte es in Spa trocken bleiben, lediglich am Sonntag besteht eine geringe Niederschlagsgefahr.

Die Analyse: Sah es im ersten Training noch so aus als könnte die Konkurrenz Mercedes gefährlich nahe kommen, präsentierte sich in der zweiten Session das gewohnte Bild. Die Silberpfeile sind das Maß der Dinge und die großen Favoriten beim Auftakt in die zweite Saisonhälfte. Da Spa jedoch nicht selten mit kuriosen Rennverläufen aufwartet, dürfen sich Rosberg und Hamilton ihrer Sache nicht zu sicher sein - das letzte Rennen in Budapest sollte ein warnendes Beispiel sein. Abzuwarten bleibt, ob sich Red Bull trotz Power-Defizit auch im weiteren Verlauf des Rennwochenendes so stark wie am Freitag präsentiert, und was bei Pirellis Analyse von Rosbergs Reifenschaden herauskommt.