Nach einer Durststrecke von drei Rennen konnte Sauber zumindest mit einem klitzekleinen Pünktchen aus Ungarn in die Sommerpause gehen. Doch für den Erfolg von Marcus Ericsson auf dem Hungaroring waren mehr Glück und Zufall verantwortlich, als die Performance des Schwedisch-Schweizerischen Gespanns.

Ferrari bekam schon in Kanada neue Motoren, Foto: Ferrari
Ferrari bekam schon in Kanada neue Motoren, Foto: Ferrari

Nach gutem Saisonstart musste Sauber von Rennen zu Rennen mehr federn lassen. Abgesehen von einem neuen Frontflügel tat sich am C34 zwischen Melbourne und Budapest nicht besonders viel. Auch im Heck blieb alles beim Alten. Während sich Ferrari schon in Kanada über eine mit drei Tokens weiterentwickelte Power Unit freuen durfte, musste Sauber bis zuletzt mit der ersten Spezifikation ausharren. In der Formel 1 ist der Kunde eben nicht König.

Zum Rückrundenauftakt bekommt Sauber nun die sehnlichst erwarteten extra-PS. Genau zum richtigen Zeitpunkt, wie auch Marcus Ericsson weiß: "Der Kurs ist sehr lang und verfügt über einige interessante Kurven und lange Geraden, wo die Motorleistung der entscheidende Faktor ist. Das passt gut zu unserem Motor-Update." Teamkollege Felipe Nasr ist noch vorsichtig: "Was das bewirken wird und welchen Nutzen wir daraus ziehen können, werden die Trainings zeigen."

Abgesehen vom überarbeiteten Antrieb dürften sich die Neuerungen bei Sauber für Spa allerdings in Grenzen halten. Die Schweizer sprechen von 'schrittweisen' Upgrades. Ein größeres Paket wird erst für Singapur erwartet. Für Spa und Monza wird es wohl nur das übliche Low-Downforce-Paket geben, das bei Sauber etwas kleiner ausfallen dürfte, als bei finanzkräftigeren Teams.

Ericsson durfte schon 2014 im Formel-1-Boliden durch Eau Rouge jagen, Foto: Sutton
Ericsson durfte schon 2014 im Formel-1-Boliden durch Eau Rouge jagen, Foto: Sutton

Während Marcus Ericsson im vergangenen Jahr bereits Spa-Erfahrung in einem Formel-1-Boliden sammeln durfte, darf Felipe Nasr erstmals Vollgas durch Eau Rouge fahren. "Das wird heikel und stellt sicherlich eine Herausforderung dar", ist sich der Brasilianer bewusst.

Sauber: Spa Bilanz

Sauber in Spa: Den einzigen Podestplatz für die Schweizer Privatiers erzielte Jean Alesi 1998 als Dritter. Hinzu kommen drei vierten Plätze, die Heinz-Harald Frentzen (1995), Johnny Herbert (1997) und Felipe Massa (2004) herausfuhren. 2008, als der Rennstall unter der Führung von BMW stand, wurde Nick Heidfeld Zweiter.

Marcus Ericsson in Spa: Der Schwede gab im Vorjahr in Diensten von Caterham sein Debüt auf der Ardennenachterbahn und überquerte die Ziellinie als 17.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Sauber fuhr zu Beginn der Saison über seinen Verhältnissen. Die Realität hat die Schweizer schnell eingeholt. Der Beginn der zweiten Saisonhälfte wird nun richtungsweisend, kommen doch endliche ein paar neue Teile an den C34. Der Gradmesser wird aber erst Singapur, wenn das Upgrade komplett ist. (Christian Menath)