Davide Valsecchi, Fabio Leimer, Jolyon Palmer - die GP2-Meister der vergangenen drei Jahre haben es bislang nicht gerade zu Ruhm in der Formel 1 gebracht. Stattdessen dümpeln die damaligen Stars von morgen als Ersatzfahrer bei kleineren Teams vor sich hin oder haben sich längst aus der Königsklasse verabschiedet. Rosberg, Hamilton, Hülkenberg? Die Zeiten, in denen die GP2 wirklich als direkte Aufstiegsleiter in die Formel 1 galt, sind schon lange vorbei.

Das könnte sich möglicherweise wieder ändern, wenn man Bernie Ecclestone glaubt. Der 84-Jährige ließ nun verlauten, sich möglicherweise in der GP2 zu engagieren, um echten Talenten eine Chance zu geben. "Vielleicht können wir etwas in der GP2 machen", sagte Ecclestone gegenüber Motorsport.com. "Wir können ein Team gründen. Wenn wir Fahrer sehen, die es in die Formel 1 schaffen können, dann setzen wir sie in ein Auto."

Davide Valsecchi konnte sich nicht in der F1 durchsetzen, Foto: Sutton
Davide Valsecchi konnte sich nicht in der F1 durchsetzen, Foto: Sutton

Kein Geld - kein Risiko

Bernie kann sich also vorstellen, echten Talenten in der GP2 die Möglichkeit zu bieten, sich auf großer Bühne zu präsentieren. Ein Cockpit in der Unterklasse der F1 ist inzwischen ebenfalls extrem teuer geworden, teilweise müssen Summen von bis zu einer Million Euro pro Saison investiert werden. Doch wie soll es danach weitergehen? Der Sprung in die Formel 1 kostet schnell noch einige Millionen mehr.

"Ich bin sicher, dass es viele gute Fahrer gibt, die niemals die Gelegenheit haben werden, in der F1 zu fahren", sagte Ecclestone. "Sie haben nie die Chance auf ein wettbewerbsfähiges F1-Auto, weil die Leute kein Risiko eingehen. Wenn jemand gesucht wird und ein Cockpit frei ist, dann wird jemand mit einer Menge Geld gesucht."

Erster GP2-Champion 2005: Nico Rosberg, Foto: Sutton
Erster GP2-Champion 2005: Nico Rosberg, Foto: Sutton

Rotationsprinzip als Erfolgsrezept?

Angesichts der teilweise irrsinnigen Summen ist es für zahlreiche Talente kaum noch möglich, im Unterbau geschweige denn der Formel 1 selbst zu fahren. Zu wenige Einsatzmöglichkeiten bei zu hohen Kosten - keine einfachen Zeiten für die potenziellen Stars von morgen. Zumindest gab es mehrere Ideen, mittels eines dritten Autos bei einem Team mehr Platz zu schaffen und wirkliche Fahrzeit sicherzustellen.

Ecclestone dazu: "Wir hatten die Idee, dass vielleicht ein paar der größeren Teams ein drittes Auto einsetzen. Die Idee ist, dass es bei diesem dritten Auto vier- oder fünfmal jährlich einen Fahrerwechsel geben könnte. Dann können die Teams nach jemandem Ausschau halten, den sie für talentiert genug halten und der in kleineren Formelserien gefahren ist."