Die Lotus-Piloten Romain Grosjean und Pastor Maldonado hatten einen gewichtigen Anteil an dem chaotischen Großen Preis von Ungarn 2015. Nicht weniger als drei Strafen gab es für Pastor Maldonado, Romain Grosjean fing sich eine weitere für einen Unsafe Release ein. Maldonado bekam zunächst eine Durchfahrtsstrafe für die Kollision mit Sergio Perez, eine weitere für zu schnelles Fahren in der Boxengasse und noch einmal zehn Strafsekunden für Überholen beim Restart nach der SC-Phase.

Maldonado suchte die Schuld freilich nicht bei sich: "Das war ein schwieriges Rennen und die Rennkommissare waren heute sehr streng in der Art, wie sie mich und viele andere Fahrer behandelt haben", feuerte der Venezolaner Giftpfeile in Richtung Rennleitung. Den Vorfall mit Perez, der sein Desaster auslöste, sieht er als Rennunfall an. "Da steckte keine Intention hinter."

Wie auch Grosjean fuhr Maldonado mit harten Reifen los und hatte somit gute Chancen für den Rest des Rennens, da die Abstände aus dem schwierigen ersten Stint durch das SC neutralisiert wurden. Leichte Kritik kam daher von Operations-Direktor Alan Permane: "Pastor hätte heute ordentlich Punkte holen können, aber leider haben zu viele Strafen seinen Anlauf gebremst."

Maldonado sah die Schuld nicht bei sich: Selbstdiagnose Rennunfall und strenge Kommissare, Foto: Sutton
Maldonado sah die Schuld nicht bei sich: Selbstdiagnose Rennunfall und strenge Kommissare, Foto: Sutton

Grosjean gibt nicht auf und punktet

Romain Grosjean hingegen holte mit Platz sieben ein sehr gutes Resultat auf dem für den Lotus E23 nicht wirklich geeigneten Hungaroring. "Das war ein unglaubliches Rennen und ein unglaubliches Wochenende!", jubelte der Franzose. "Schon im Qualifying unter die besten Zehn zu kommen war ein Wunder und heute war es wirklich wunderschön; wir haben hart gepusht und es lief gut, die Punkte haben wir uns redlich verdient."

Dabei war der Start auf harten Reifen extrem harzig: "Ich hatte einen schrecklichen Start, habe viele Plätze verloren und wurde dann von Carlos Sainz Jr. in den Kies gedrängt." Danach hing er zunächst hinter den McLaren fest. Schließlich musste er noch eine fünfsekündige Zeitstrafe wegen eines Unsafe Release absitzen. Doch auf weichen Reifen wendete sich das Blatt, dazu profitierte der Lotus Nummer 8 von dem Chaos in den Top-10. "Wir haben die Strategie richtig hinbekommen und nach allem, was so passiert war, landeten wir plötzlich auf Platz sieben und kämpften mit den Mercedes." Sein Ziel von vor dem Wochenende, "saftige" Punkte zu holen, hat Grosjean jedenfalls erfüllt.

Vizeteamchef Federico Gastaldi lobte den Franzosen für seine Einstellung, die stellvertretend für das gesamte Team gestanden habe: "Heute haben wir ein schönes Beispiel für ein Rennen gesehen, in dem eine Mentalität aller in Enstone, niemals aufzugeben, belohnt worden ist. Wir haben das Wochenende ziemlich weit unten in den Zeitenlisten begonnen, aber haben uns jeden Tag weiter verbessert." Das Rennen selbst bezeichnete er als "fantastisches Spektakel. Es zeigt, dass Bernie Ecclestone und Tamas Rohonyi eine großartige Show auf dem famosen Hunagroring auf die Beine stellen können."