Fernando Alonso Schiebe-Einlage im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn führte noch einmal klar vor Augen, welchem Desaster sich der ehemalige Doppelweltmeister gegenwärtig ausgesetzt sieht. Nach vielen Jahren in der absoluten Spitzengruppe der Formel 1 fährt Alonso plötzlich weit hinten im Feld. Punkte sind schon ein Erfolgserlebnis.

Für diese unbefriedigende Lage erntet der Spanier das Mitleid von Nico Rosberg, der Alonsos Situation aus seinen ersten Karriere-Jahren gut kennt. Für ihn sein das damals allerdings nicht schwer gewesen. "Ich wusste ja nicht wie es sich anfühlt, ein siegfähiges Auto zu haben. Aber jetzt noch einmal in die Phase zurückzukehren - so wie Fernando Alonso bei McLaren-Honda - wow, das wäre hart. Denn jetzt weiß ich ja, wie cool es ist zu gewinnen", sagt Rosberg der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

Damals habe Rosberg immer an seinen Aufstieg in die Spitzenklasse des Sports geglaubt. "Ich wusste irgendwie immer, dass meine Zeit kommen wird. Auch wenn es manchmal ermüdend war, dass Vettel vier Jahre lang in Serie siegte", sagt Rosberg. Die gegenwärtige Dominanz seines Mercedes-Teams rufe zwar auch Neider auf den Plan. "Aber ich bin sicher, jeder respektiert den Job, den wir gemacht haben - auch wenn sie es nicht sagen. Wir waren nirgendwo,es waren harte Jahre für Michael und mich, für alle im Team.Wir haben hart gearbeitet und in den ersten drei Jahren viel gelitten", erinnert Rosberg.

"Erst dann fingen wir an Rennen zu gewinnen und nun dominieren wir Silberpfeile den Sport, wie es nie zuvor gesehen wurde", ergänzt Rosberg.

Alonso musste seinen McLaren mit Muskelkraft bewegen, Foto: Sutton
Alonso musste seinen McLaren mit Muskelkraft bewegen, Foto: Sutton

Lauda macht Alonso Mut

Niki Lauda hat sich unterdessen optimistisch für die Zukunft von Fernando Alonso bei McLaren-Honda geäußert. "Es ist nur verständlich, was sie gerade durchmachen. Diese Motoren sind extrem komplex. Sie haben jetzt noch keine Power und Zuverlässigkeit, aber das ist normal. Und: Diese Japaner werden alles geben, um wieder nach oben zu kommen und erfolgreich zu sein", sagte Lauda der spanischen El Pais.

"Fernando erlebt gerade eine harte Zeit, aber er weiß, dass die Dinge sich verbessern werden. Ich habe mich in Österreich mit ihm unterhalten, er ist 100 Prozent bei der Sache. Die Gründe, warum er Ferrari verlassen hat, sind egal. Er ist so professionell, dass er weiß, jetzt keine Wahl zu haben, als alles dazu beizutragen, dass McLaren erfolgreich wird.