An Action konnte das zweite Freie Training zum Ungarn GP das erste nicht überbieten. Langweilig war die Nachmittagssitzung aber keinesfalls: Schon zu Beginn sorgte Force India für Aufsehen, als der Rennstall verkündete, dass weder Sergio Perez, noch Nico Hülkenberg an der Session teilnehmen werden. Die Ingenieure haben die Ursache für Perez' Abflug noch nicht gefunden, aus Sicherheitsgründen wollte man Hülkenberg deshalb nicht rausschicken.

Die Platzierungen: Lewis Hamilton zum Zweiten! Der Mercedes-Pilot dominierte auch die zweite Session auf dem Hungaroring. Sowohl auf den Mediums, als auch auf den Soft-Reifen war der Brite mehr als eine halbe Sekunde schneller als Nico Rosberg.

Vettel hatte Probleme, Foto: Sutton
Vettel hatte Probleme, Foto: Sutton

Zwischen die Mercedes-Piloten konnte sich das Red-Bull-Duo schieben: Daniil Kvyat auf Rang zwei und Daniel Ricciardo dahinter bewiesen, dass mit Red Bull auf einer Chassis-Strecke zu rechnen ist. 0,351 Sekunden fehlten dem Russen auf Hamiltons Bestzeit, die übrigens runde eine halbe Sekunde schneller war als im vergangenen Jahr.

Ferrari konnte mit Red Bull nicht mithalten. Kimi Räikkönen landete bereits mit mehr als einer Sekunde Rückstand auf Rang fünf, Sebastian Vettel hatte auf seinem ersten Run mit den weichen Reifen einen Dreher und konnte am Ende nur die siebtbeste Zeit setzen.

Zwischen den Ferraris landete Carlos Sainz auf Rang sechs. Nur eine Zehntelsekunde hinter Vettel landete Fernando Alonso in seinem McLaren. Williams zeigte sich - wie immer am Freitag - bedeckt. Bottas wurde Neunter, Massa Zehnter.

Die Zwischenfälle: Zwar keine Überschläge, aber langweilig war es nicht: Sebastian Vettel sorgte gleich mit zwei Drehern für Aufsehen. Das erste Mal in T12, am Ende beim Anbremsen auf die erste Kurve. Vettel hatte sichtlich mit der Balance seines Ferrari zu kämpfen.

Ricciardo musste seinen Red Bull mit Motorschaden abstellen, Foto: Sutton
Ricciardo musste seinen Red Bull mit Motorschaden abstellen, Foto: Sutton

Zu kämpfen hatte auch Renault: Max Verstappen musste die erste Stunde der Session in der Garage verbringen, weil Renault-Mechaniker im Heck des Toro Rosso arbeiteten. 20 Minuten vor dem Ende der Session sorgte Daniel Ricciardo mit einem spektakulären Motorschaden für eine Unterbrechung des Trainings. Es war allerdings nur ein Trainingsmotor, der sich verabschiedete.

Das Wetter: Brutal heiß. 31 Luft- und 52 Grad Asphalttemperatur wurden gemessen. Entsprechend waren die Zeiten auf Medium-Reifen langsamer als am Vormittag. Die Reifen schmierten sichtlich. "Meine Reifen kochen", schimpfte Lewis Hamilton am Boxenfunk sogar.

Die Analyse: Mercedes muss sich ein wenig strecken, vor allem Nico Rosberg. Hamilton wird seinem Ruf als Hungaroring-Spezialist einmal mehr gerecht. Rosbergs Problem könnte Red Bull heißen: Das Auto funktioniert und kann das Power-Defizit auf der langsame Strecke überfahren. Auch die Longruns der Red Bulls waren stark.

Williams und Ferrari sind wohl hinter Red Bull. Was für die Renault-Teams gilt, gilt auch für McLaren. Auf einer nicht so Power-intensiven Strecke läuft es für Alonso und Button wieder etwas besser. Allerdings müssen wohl die beiden Force Indias noch vor McLaren gerechnet werden. Lotus und Sauber sehen hingegen schwach aus.