Die Formel 1 ist nach drei Wochen Pause wieder zurück - bevor es in die nächste dreiwöchige Unterbrechung geht steht der Große Preis von Ungarn auf dem Programm.

Die Geste: Auch knapp eine Woche nach dem Tod von Manor-Pilot Jules Bianchi steht das Fahrerlager noch unter Schock. Alle Teams präsentierten vor dem Training einen Schriftzug in Erinnerung an den jungen Franzosen, der am vergangenen Wochenende an den Folgen seines schweren Unfalls beim Japan GP 2014 verstarb. An allen Autos prangt an verschiedenen Stellen ein großer #JB17 Schriftzug.

Perez demolierte seinen Force India, Foto: Sutton
Perez demolierte seinen Force India, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Ausgerechnet im ersten Training nach der Beerdigung von Jules Bianchi kam es zu einem heftigen Unfall. Nach gut einer Stunde Trainingszeit verlor Sergio Perez auf dem Kunstrasen die Kontrolle über sein Auto, drehte sich, schlug mit der Nase in der Leitplanke ein und wurde dann von seinem eigenen abgebrochenen Vorderrad ausgehebelt. So überschlug er sich und landete kopfüber auf der Strecke. Perez konnte sich aber aus eigener Kraft aus dem Auto befreien. Er wurde zur Untersuchung ins Medical Centre gebracht. TV-Aufnahmen lassen vermuten, dass der Querlenker hinten rechts gebrochen ist. Kurz vor seinem Dreher raucht es und dann knickt das rechte Hinterrad ab. Eine Viertelstunde vor Schluss konnte das Training wieder aufgenommen werden.

Kurz vor dem Ende der Session dann der nächste Zwischenfall: Kimi Räikkönen kehrte ohne Frontflügel an die Box zurück. Dieser hatte sich in einer Kurve gelöst und wurde in der Folge vom Finnen überrollt.

Die Platzierungen: Bestzeit für Lewis Hamilton. In 1:25.141 Minuten sicherte er sich ein Zehntel vor seinem Teamkollegen die erste Position des Trainings. Räikkönen reihte sich sechs Zehntel dahinter auf Platz drei ein - vor Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat und Sebastian Vettel.

Das Wetter: Der Regen von Donnerstagnachmittag hat sich verzogen. Am Freitagmorgen begrüßten uns wieder schweißtreibende Temperaturen am Hungaroring. 40 Grad Streckentemperatur und 27 Grad Lufttemperatur herrschten schon zu Beginn des 1. Trainings um 10:00 Uhr vor. Das dürfte vor allem mit Blick auf die Reifen interessant sein. Pirelli hat die weiche und mittlere Reifenmischung mitgebracht. Vor allem Ferrari dürfte nach dem Erfolg von Malaysia auf heiße Temperaturen bauen. Nico Rosberg wollte die Roten ohnehin nicht abschreiben. "Die letzten drei Strecken waren eher ungewöhnlich. Ich habe sie immer auf der Rechnung", betont er.

Die Analyse: Die lange Unterbrechung nach dem Überschlag von Perez brachte die Programme der Teams etwas durcheinander. Das Bild an der Spitze war jedoch bislang wie erwartet: Mercedes führt das Feld wie gewohnt an, Ferrari bildet die zweite Kraft. Im 1. Training war es Kimi Räikkönen, der die Verfolgung der Silberpfeile aufnahm. Sebastian Vettel hielt sich noch zurück. Red Bull scheint dahinter jedoch den ersten Eindrücken zu Folge stärker zu sein. Vielleicht können sie auf dem Hungaroring, auf dem die Aerodynamik ihnen zum Vorteil gereichen könnte, in den Kampf gegen Williams und vielleicht sogar Ferrari eingreifen. Mehr Antworten erhalten wir heute Nachmittag im zweiten Freien Training in Budapest.