Der Tod von Jules Bianchi überschattet den Ungarn GP. Zwar war die Chance auf eine Genesung des Franzosen äußerst gering, doch ein letztes Fünkchen Hoffnung gibt es immer. Seit Samstag ist es traurige Gewissheit, dass die Formel 1 wieder ein Todesopfer gefordert hat. "Wir werden ihn ehren, indem wir unter der Leitung der FIA weiter an der Sicherheit der Fahrer, der Teammitglieder, des Streckenpersonals und der Zuschauer arbeiten", verspricht Mercedes Motorsportchef Toto Wolff.

Der Kopf befindet sich in der gefährlichen Zone, Foto: RenaultF1
Der Kopf befindet sich in der gefährlichen Zone, Foto: RenaultF1

Der Tod Bianchis hat neue Sicherheitsdiskussionen auf den Plan gerufen, auch wenn sein Unfall bereits Monate zurückliegt und bereits damals ausgiebig darüber diskutiert wurde. Einmal mehr im Mittelpunkt der Diskussion: die offenen Cockpits.

Der Kopf scheint in der modernen Formel 1 der einzig verwundbare Teil zu sein. Eine geschlossenes Cockpit hätte ob der Wucht des Aufpralls auch Bianchi nicht gerettet, so viel steht fest, trotzdem gibt es seit dem tragischen Unfall immer mehr Befürworter, die Cockpits in der Formel 1 zu schließen. "Ob es funktionieren würde oder nicht, weiß ich nicht, aber wir reden immer darüber, die Sicherheit in der Formel 1 zu verbessern und ich kann mir vorstellen, dass das einmal eine Änderung sein könnte, die man in der Formel 1 vornehmen kann", meint Lewis Hamilton.

"Ich habe vor vielleicht einem Monat ein paar Bilder davon gesehen, ich glaube, es war ein McLaren, und das hat ziemlich cool ausgesehen", gestand der Brite, der bekannterweise die Tradition der Formel 1 nicht immer über alles andere stellt.

Wichtig für den Briten ist nur, dass das Racing nicht unter zu vielen Sicherheitsbedenken leidet. "Ich bin nie gegen Änderungen, solange sie gut für die Sicherheit sind, aber auch für das Rennfahren und sie nicht den Spaßfaktor wegnehmen. Wenn sich das Fahren anfühlt, als würde man auf dem Sofa sitzen, dann wäre es kein Spaß."

Rosberg: Ich habe einige neue Zeichnungen gesehen

Gewohnt weniger emotional, dafür mehr rational, geht Nico Rosberg an die Sache heran. "Ich habe einige neue Zeichnungen gesehen", verriet er den anwesenden Journalisten. "Vielleicht bekommt ihr sie auch noch zu Gesicht. Es ist etwas, das wirklich funktionieren könnte - zum ersten Mal. Denn es gab schon viele Versionen mit verschiedenen Versionen."

Bei dem von Rosberg angesprochenen Konzept soll es sich um kein geschlossenes Cockpit an sich handeln. Es soll sich eher um einen speziellen Überrollbügel handeln. Aktuell befindet sich eine solche Struktur über der Airbox. Zusätzlich dazu könnten Rohre aus der Cockpitwand um den Helm des Fahrers herum wachsen.