Mit 135 Punkten ist Sebastian Vettel ganz klar erster Mercedes-Jäger. Valtteri Bottas auf Rang vier hat erst 77 Punkte auf seinem Konto, Vettel-Teamkollege Kimi Räikkönen sogar noch einen weniger. Die Zahlen sagen deutlich: Vettel dominiert seinen Teamkollegen in diesem Jahr. Trotzdem würde der Deutsche gerne weiterhin mit dem Finnen im Team fahren, doch Räikkönen muss um eine Verlängerung seines Vertrags kämpfen.

Geht es nach James Allison, stehen die Chancen für Räikkönen aber gar nicht so schlecht. Denn der Technische Direktor erklärt, dass der letzte Ferrari-Weltmeister schneller ist, als er aussieht. "Beim reinen Speed gibt es keinen Unterschied zwischen ihm und Sebastian. Manchmal ist Kimi schneller, manchmal Seb", so der Brite gegenüber Autosprint.

Vettels einziger Ausrutscher: Bahrain, Foto: Sutton
Vettels einziger Ausrutscher: Bahrain, Foto: Sutton

"Der Unterschied ist", führt Allison fort, "dass Sebastian nie, oder fast nie, Fehler macht. In diesem Jahr haben wir nur in Bahrain gesehen, dass er überhaupt Fehler macht." Beim Wüstenrennen fand Vettel nie richtig in seinen Rhythmus, hatte sichtlich mit der Balance des Ferrari zu kämpfen und beschädigte sich im Zweikampf mit Nico Rosberg bei einem Ausritt über die Kerbs seinen Frontflügel. Nach Startplatz zwei stand am Ende nur Rang fünf, während sich Räikkönen über sein bislang einziges Podium in dieser Saison freuen durfte.

Der einzige gröbere Schnitzer des vierfachen Weltmeisters in dieser Saison. "Kimi hingegen hatte ein paar mehr Fehler - vor allem im Qualifying", analysiert Allison. Das Qualifying-Duell beherrscht Vettel mit 6:2 deutlich, wobei er in Kanada wegen eines technischen Defekts auch noch chancenlos war. Räikkönen startet durchschnittlich von Rang sechs (6,22), Vettel Kanada-bereinigt von Platz 3 (2,75).

Allison: Kleine Fehler ruinieren ganzes Wochenende

Räikkönen kann derzeit kaum überzeugen, Foto: Sutton
Räikkönen kann derzeit kaum überzeugen, Foto: Sutton

Doch auch im Rennen musste der Finne zuletzt ordentlich federn lassen. In Kanada drehte er sich nach dem Boxenstopp, weil er wie im Vorjahr die ECU-Lockout-Periode unterschätzt hatte, in Österreich wurde ihm vermutlich das gleiche technische Phänomen nach dem Start zum Verhängnis.

Allison nimmt Räikkönen in Schutz: "Manchmal braucht es nur einen kleinen Fehler, um ein Wochenende zu ruinieren - auch wenn der Speed da ist. Das weiß auch Kimi. Und ich würde es genauso sagen, wenn Kimi hier stehen würde. Ich glaube, er würde zustimmen."