Nachdem sich gestern bereits Manor-Teamchef John Booth zum Tod Jules Bianchis geäußert hatte und bewegende Worte fand, äußerte sich nun auch der Sportdirektor des Teams Graeme Lowdon. Für ihn hat die Formel 1 einen zukünftigen Champion verloren.

"Meiner Meinung nach hatte er das Zeug dazu, einmal Weltmeister zu werden. Das konnte man sofort sagen, als er zum ersten Mal unsere Garage betreten hatte", blickte Lowdon auf die Zusammenarbeit mit dem Freitagnacht verstorbenen Franzosen zurück. Von 2013 an bis zu seinem Unfall in Suzuka vor neun Monaten war Bianchi für das Team am Start.

"Die besten Fahrer verstehen einfach ihren Job und was er tat, war beeindruckend. Er war ein wunderbarer junger Mann, ein beeindruckender Rennfahrer, aber viel mehr noch ein außergewöhnlicher Mensch. Er war sowohl herzlich, als auch mitfühlend und das hat jeder gespürt, der ihn getroffen hatte", so Lowdon.

Ähnlich äußerte sich auch Martin Brundle gegenüber Sky Sports News. Der ehemalige Formel-1-Pilot beschreibt Bianchi als "super Talent und liebenswürdiges Kind. Er war eine warme Persönlichkeit und er hatte eine tolle Zukunft in der Formel 1 vor sich", ist sich Brundle sicher. Der ehemalige Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bestätigte ebenfalls, dass Bianchi als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Nachfolge Kimi Räikkönens bei der Scuderia galt.

"Sein Leben war zu kurz und es ist einfach traurig und scheint wie ein großer Verlust von Talent. Sein Potenzial war enorm", erkannte Brundle. Auch der heutige TV-Experte sah den Weg für Bianchi bereits vorgezeichnet. "Es gibt keinen Zweifel, dass er in einem Spitzenauto - wahrscheinlich bei Ferrari - gelandet wäre. Rennsiege wären sicher gewesen", so Brundle. Ob es zum Titel gereicht hätte, vermag Brundle nicht zu beurteilen. Jedoch: "Es gibt keinen Zweifel, in welche Richtung er sich bewegt hätte dank seines Potenzials im Rennauto."